Effizienzdiskussionen
Vom Rebound-Effekt bis zum „Backfire“Wenn der Einsatz einer sparsameren Technik in der Realität nicht zu einem Minderverbrauch führt, sondern sogar einen Mehrverbrauch zur Folge hat, spricht man vom Rebound oder Rebound-Effekt. In Gebäuden zeigt sich dies daran, dass in Altbauten der Energieverbrauch üblicherweise nicht so hoch ist, wie er dem Standard nach entsprechen müsste, und in hochgedämmten und technisch ausgereiften Neubauten nicht so niedrig, wie vorhergesagt. Der Faktor Mensch spielt immer eine wichtige Rolle. So werden in Altbauten nicht zwingend alle Räume auf Wohlfühltemperatur geheizt und im Neubau bleibt das Fenster öfter mal länger als notwendig offen, um etwa dem Frühlingsgezwitscher der Vögel zu lauschen. Und das sind nur zwei Beispiele.
Nun macht sich eine Forschergruppe aus Volkswirtschaftlern aus Kassel, Pisa und Canberra daran, dem Rebound-Effekt weltweit nachzugehen. Sie wollen die Frage klären, ob der Klimawandel durch energiesparende Technologien noch zu verhindern ist.
Dabei verfolgen sie über die nächsten drei Jahre, wie sich energiesparende Technologien weltweit verbreiten. Zudem werden sie ermitteln, ob es zu Einsparungen oder gar zum „Backfire“ kommt, also einem deutlichen Mehrverbrauch.
Mehr Effizienz kann auch bedeuten, dass sich Menschen mehr Geräte anschaffen und/oder diese länger als zuvor nutzen. Wenn die neue, effizientere Hausbeleuchtung deutlich länger eingeschaltet bleibt als die alte.
Man darf gespannt sein, zu welchem Ergebnis das wissenschaftliche Projekt „Energy Efficiency Innovation: Diffusion, Policy and the Rebound Effect“ führen wird, ich bin es auf jeden Fall.
wohin energieeffiziente Technik führt.