Einblicke in die Zukunft der Lüftungstechnik
Zum siebten Mal lud die Firma Trox Planer und Anlagenbauer zum „Trox X-Fans Event“ nach Bad Hersfeld. Den Teilnehmern wurde am 30. und 31. August 2018 ein abwechslungsreiches Programm geboten: Neben Informationen zum Unternehmen, Produkten und Forschungsvorhaben gab es einen Motivationsvortrag des Extremsportlers Hubert Schwarz, Vorträge zu den Themen „Systemtechnik/Digitalisierung in der Klimatechnik“ sowie „TGA im Sonderbau“, eine Entrauchungsvorführung und Führungen durch die Produktion bzw. die F&E-Abteilung.
„Ein wichtiger Slogan für Trox lautet ‚indoor life quality‘. Wir wollen Lebensqualität in die Räume bringen“, führte Udo Jung, Geschäftsführer Trox GmbH, aus. Hierzu zählen technische Lösungen und Know-how u.a. zur Optimierung der Raumluftfeuchte, zur Reduzierung der Feinstaubbelastung und der CO2-Konzentration in Räumen. Neben der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen, die den Komfort für die Nutzer steigern, forscht Trox auch intensiv an Lösungen zur Digitalisierung von lüftungstechnischen Systemen, wie Dr. Alexander Hoh, Leiter Forschung und Entwicklung bei Trox, erklärte. Die Digitalisierung habe große Auswirkungen auf die Planung, Inbetriebnahme, Bedienung und Wartung von TGA-Anlagen. Durch verbesserte Transparenz und Intelligenz der Systeme ließen sich Kosten und Energie einsparen und neue Wege der Interaktion bei der Bedienung und der Reaktion der Anlage auf Nutzerbedürfnisse erschließen. Die Digitalisierung beginne zwar bei den Einzelkomponenten – bereits in den Komponenten müsse die Intelligenz stecken –, aber mindestens genauso wichtig sei die durchdachte Regelung des Gesamtsystems. Diese werde auch vor dem Hintergrund der Energy Performance of Building Directive (EPBD) weiter an Bedeutung gewinnen, so Dr. Alexander Hoh, und er gab auch einen Ausblick auf die mögliche digitale Zukunft der TGA.
So werde Augmented Reality – die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung – auch in unserer Branche Einzug halten und die Inspektion sowie Bedienung von Anlagen erleichtern. Dann werde die digitale Datenübertragung von Anlageninformationen die analogen Formen zunehmend ablösen.
Ein Beispiel hierzu aus der Trox-Forschung: Das Unternehmen entwickelt derzeit die „RadioDuct“-Technik, bei der anstelle von kabelgebundenen Lösungen das Luftleitungsnetz zur Informationsübertragung per Funk genutzt wird. Im Luftkanal werden die Funkwellen durch Reflexion gebündelt, so dass die Informationen mit deutlich höherer Signalstärke und über größere Entfernungen im Gebäude übertragen werden können – eine Lösung auch und gerade für Sanierungen im Bestand, wo das nachträgliche Verlegen von Kabeln nur schwer möglich ist.
Weitere Themen, mit denen sich Trox u.a. beschäftigt, sind die Betriebsoptimierung mit Künstlicher Intelligenz (KI), die Verknüpfung mit externen Diensten und Informationen (Wetterdaten, Stromnetz), die zustandsabhängige Wartung, die Ablösung klassischer Sensoren durch Smartphones/-watches, bei denen die Anlagen in Abhängigkeit von Körperstatusinformationen gesteuert werden, und BIM im Planungsprozess.
Wie man sehr reale und aktuelle Bauprojekte in den Griff bekommt, schilderte Uwe Behm, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, am Beispiel des Neubaus der Halle 12. Und Prof. Dr. Dirk Müller, Geschäftsführer Heinz Trox Wissenschafts gGmbH, berichtete von Forschungsvorhaben zur Steigerung des thermischen Komforts am Arbeitsplatz.
Fazit des Trox X-Fans Event-Symposiums: Eine bestens organisierte Veranstaltung, die durch einen Besuch der Bad Hersfelder Festspiele abgerundet wurde.