Im Zeichen des Wandels

Fachmesse BAU Online 2021

Eine Fachmesse lässt sich nicht einfach in die Onlinewelt übertragen. Dennoch hat die Messe München mit der BAU Online im Januar 2021 einen wichtigen Knoten zwischen den bisher üblichen Präsenzmessen und der Onlinewelt des Bauens geknüpft.

„Die starke Beteiligung an der BAU Online zeigt, wie wertvoll unser Messenetzwerk für die Baubranche ist“, erklärt Dr. Reinhard Pfeiffer, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München. „Wir haben unseren Kunden und Partnern eine Brücke zur BAU 2023 geboten – zu der bereits nahezu alle namhaften Aussteller ihre Messebeteiligung angekündigt haben.“

247 Aussteller aus 29 Ländern haben sich an der BAU Online 2021 beteiligt und 1.495 Live-Präsentationen sowie 4.316 1:1-Gespräche angeboten. Während der drei Tage schalteten sich insgesamt 38.325 Teilnehmer aus 138 Ländern zu.

„Wir brauchen im Bausektor Innovation für Klimaschutz und Herausforderungen wie bezahlbares Wohnen“, erklärte Anne Katrin Bohle, Staatssekretärin im Bundesbauministerium, im Online-Konferenzprogramm – und führte weiter aus: „Die aktuelle Krise hat außerdem gezeigt, dass das Bauen noch widerstandsfähiger werden muss. Auch die Digitalisierung hat das Ziel, nachhaltiges Bauen zu unterstützen und die Produktivität der Bauwirtschaft zu erhöhen.“ Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der deutschen Bauindustrie, schlug in die gleiche Kerbe: „Die Bauindustrie ist insgesamt bis jetzt gut durch die Pandemie gekommen. Gleichwohl brauchen wir Gründergeist und Start-ups für Fortschritt, Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit.“

Die Pandemie „hat das Klima des Wandels beschleunigt“, sagte Anja Rosen, Architektin und Geschäftsführerin von agn Niederberghaus & Partner, „jetzt ist es wichtig, die pandemiebedingten Ressourcen-Einsparungen zu verstetigen und Rückprall-Effekte zu vermeiden“. Etwa, in dem weniger Flächen in Gebäuden genutzt werden – und diese dann auch mehrfach. Klar wurde an vielen Stellen: Das Gebäude der Zukunft wird immer technischer und komplexer, frühes und interdisziplinäres Planen essentiell. Ein Beispiel dafür brachte Magnus Nickl von Nickl & Partner ein: „Wir sehen die Krankenhäuser der Zukunft nicht als singuläre Gebäude, sondern als Plattformen, die immer je nach Bedarf zusammengesteckt werden können.“

Das Konferenzprogramm der BAU Online hat viele wichtige Trends in der Bauindustrie aufgezeigt – und es wurde deutlich, „dass ein schlichtes ‚Weiter-so‘ nach Corona nicht möglich ist“, so Markus Sporer, Projektleitung BAU. „Die Präsenzmesse BAU 2023 wird deshalb relevanter sein denn je“, erklärt Matthias Strauss, ebenfalls Projektleitung BAU. „Hier wird der durch Corona angestoßene, langfristige Wandel der Bauindustrie und all ihrer Gewerke komprimiert aufgezeigt werden.“

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