Frauenquote oder vielleicht doch besser Frauenförderung ?

„Von der Leyen fordert Frauenquote“, „Familienministerin Schröder gegen einheitliche Frauenquote“, „Merkel und FDP lehnen gesetzliche Frauenquote strikt ab“ lauten die Aufmacher, die seit einigen Wochen wieder die Medien beherrschen. Alle Jahre wieder, meist pünktlich zu anstehenden Wahlen, beschäftigt sich die Politik gebetsmühlenhaft mit dieser Thematik. Dort ist dann von gesetzlichen Zwängen die Rede, von einer Selbstverpflichtung der Wirtschaft, von Wünschen und Realitäten, von Statistiken und Studien.

Mag man diese Diskussion insgesamt betrachtet für sinnvoll halten oder nicht – bezogen auf unsere Branche, die technische Gebäudeausrüstung, wirkt sie geradezu grotesk. So kämpfen wir seit Jahren darum, gerade auch weiblichen Nachwuchs für unsere Branche zu interessieren. Gelingt dies bei den kaufmännischen und administrativen Berufen noch ganz gut, so sind gerade die zentralen technischen Bereiche hoffnungslos unterrepräsentiert. Und dabei benötigen wir gerade dort dringendst qualifizierte Fachkräfte, wie jüngste Erhebungen einmal mehr gezeigt haben.

Vor diesem Hintergrund muss sich doch die Frage aufdrängen, ob die gezielte Förderung von weiblichem Nachwuchs nicht viel zielführender ist als irgendwelche Quotendiskussionen oder gesetzliche Vorgaben. Ein Schritt in die richtige Richtung in diesem Zusammenhang ist zweifelsohne der Girls´ Day, der einmal im Jahr stattfindende Mädchen-Zukunftstag, in dessen Rahmen speziell Mädchen ab Klasse 5 motiviert werden sollen, technische und naturwissenschaftliche Berufe zu ergreifen. Dieser Aktionstag, der sich in 2011 zum elften Male jährt, ist mehr als lediglich eine Unterstützung für Mädchen, zukunftsorientierte Berufe zu erkunden, in denen Frauen bisher noch unterrepräsentiert sind, und damit überhaupt erst die Voraussetzung für Frauen in leitenden Positionen zu schaffen. Zugleich bietet er ein probates Mittel, um dem bereits bestehenden und sich in naher Zukunft sogar noch dramatisch zunehmenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, unter dem nicht nur die TGA-Branche, sondern die gesamte Industrie zu leiden hat. Nicht zu vergessen, dass damit dann mittelfristig auch die leidige Debatte über das Akquirieren ausländischer Facharbeitskräfte beendet werden könnte, die ebenfalls schon wieder in vollem Gange ist.

Ungeachtet dessen, dass die Politik vor diesem Hintergrund gut daran täte, Initiativen wie den Girls´ Day noch nachhaltiger zu unter­stützen, sind wir selbst dazu aufgerufen, die Chancen, die uns solche Aktionen bieten, zu erkennen und wahrzunehmen und nach besten Kräften zu fördern. Nachwuchsarbeit ist eine Investition in die Zukunft und unsere Branche kann es sich im harten Wettbewerb um qualifizierte Facharbeitskräfte schlicht nicht leisten, eine Gruppe, die die Hälfte unserer Bevölkerung ausmacht, unbeachtet zu lassen.

In diesem Sinne sollten wir alle mithelfen, dass auch der Girls´ Day am 14. April diesen Jahres wieder ein Erfolg wird, an dem und von dem auch die TGA-Branche partizipiert.

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