Deutsche Gebäudearmaturenhersteller behaupten sich

Gebäudearmaturenmarkt 2012

Trotz weltweiter Konjunkturschwäche erzielten die deutschen Hersteller von Gebäudearmaturen 2012 ein Gesamtumsatzzuwachs von 5 %. Mit diesen positiven Zahlen im Rücken geht es positiv gestimmt zur ISH 2013, der wichtigsten TGA-Fachmesse in diesem Jahr.

Nach einem schwächelnden Plus von lediglich 1 % im ersten Halbjahr 2012 konnten die Gebäudearmaturenhersteller in der zweiten Jahreshälfte merklich zulegen. Sowohl im Inlands als auch im Ausland wuchs um der Umsatz um jeweils 5 %. Den um 2 % rückläufigen Umsatz in der Eurozone konnten die gestiegenen Ausfuhren in den außereuropäischen Raum mehr als ausgleichen. Hier verzeichnete die Branche den höchsten prozentuellen Umsatzzuwachs von  10 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

 

Rege Bautätigkeit sorgt für Wachstum im Inland

Unübersehbar reagierte der Wohnungsbau auf die gestiegene Nachfrage nach Wohnraum, so dass 2012 bereits im September so viele neue Wohnungen genehmigt wurden wie im ganzen Jahr 2009. Für das Jahresende wird von 240.000 Wohnungen ausgegangen, was ein Plus von 6 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

Für 2013 prognostiziert die LBS einen weiteren Anstieg um vier Prozent auf 250.000 genehmigte Wohnungen und Einfamilienhäuser. Denn die Bedingungen für den Kauf angesichts des historisch tiefsten Zinsniveaus und bezahlbarer Objektpreise bei anhaltend starkem Nachfragedruck seien günstiger denn je.

Europaweit betrachtet halten die Eurokrise und die anhaltend schwierige Lage der Weltwirtschaft das Baugeschehen allerdings weiterhin in Atem. In seiner aktuellen Studie rechnet Euroconstruct insgesamt mit einem Rückgang der Bauaktivitäten von 4,7 % für das Jahr 2012.

In den einzelnen, vom VDMA statistisch erfassten, Produktgruppen entwickelten sich die Umsätze 2012 durchweg positiv, wenn auch weniger dynamisch als in 2011.

Der Umsatz der Sanitärarmaturen legte um 4 % zu, die Hersteller von Heizungsarmaturen verzeichneten ein nominales Umsatzplus von 6 % und die technischen Gebäudearmaturen erzielten ein Umsatzwachstum von 7 % im Vergleich zum vorangegangen Geschäftsjahr.

 

Impulse aus dem außereuropäischen Raum

Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg der deutsche Export von Gebäudearmaturen von Januar bis November 2012 um rund 4 % auf mehr als 2,03 Mrd. €. Frankreich und Österreich behaupteten ihre Position als „Top zwei Absatzmärkte“ für Gebäudearmaturen, doch die Niederlande gab mit einem Minus von knapp vier den dritten Platz des Exportrankings an die USA ab. Hier entwickelte sich das Geschäft dynamisch (plus 11 % auf 146 Mio. €). Der während der Krisenzeiten zu beobachtende Trend in den USA zu weniger und kleineren Badezimmern scheint sich mit einer fortgesetzten Erholung des Wohnbausektors wieder umzukehren. Sowohl im Bereich der Sanitärarmaturen als auch bei Ausrüstungen für Heizungsanlagen stoßen hochwertige Armaturen wieder auf ein besseres Marktumfeld. Ein besonderes wachstumsträchtiges Marktsegment sind darüber hinaus die Sanitärprodukte für ältere Menschen, da das Durchschnittsalter der US-Bevölkerung in den nächsten Jahren weiter steigen wird.

Auch in Russland agierte die Baubranche 2012 als Stütze für das inländische Wirtschaftswachstum, was sich wiederum positiv auf den Import von deutschen Gebäudearmaturen auswirkte. 16 % konnte dieser gegenüber dem Vorjahr zulegen und wuchs auf 95. Mio €.

In China hingegen bleibt die Stimmung in der Bauwirtschaft gedrückt. Maßnahmen wie die Erhöhung des Eigenkapitalanteils beim Wohnungskauf, die Beschränkung der Anzahl erwerbbarer Wohnungen pro Familie, die Einführung der Grundsteuer (Property Tax) und eine Verknappung der Kredite bremsten die Dynamik des für die Gesamtwirtschaft so wichtigen Immobilienmarktes. Mit einem großen Infrastrukturprogramm zur Konjunkturankurbelung wird nicht gerechnet.

 

Prognose für 2013

Der Fachverband Armaturen (www.vdma.org) blickt optimistisch ins laufende Jahr und erwartet für 2013 einen weiteren Aufwärtstrend leicht unter Vorjahresniveau. Für das erste Halbjahr rechnet der Fachverband mit einem nominalen Umsatzwachstum von 3 %. Dabei wird sich der Umsatz in den Produktgruppen der technischen Gebäudearmaturen und den Heizungsarmaturen voraussichtlich mit jeweils + 3 % und in der Produktgruppe der Sanitärarmaturen mit +4 % entwickeln.

Zu Jahresbeginn hat der Optimismus sowohl unter deutschen Verbrauchern als auch unter deutschen Unternehmern zugenommen. Die Konjunkturerwartung und Anaschaffungsneigung haben sich verbessert, die Einkommenserwartung steigt auf hohem Niveau leicht an. Die TGA-Branche meldet eine gute Auftragslage allem im Kundenservice, Wartungs- und Sanierungsgeschäft nicht zuletzt in Folge der Energiewende.

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