Joschka Fischer befürwortet auf BTGA-Forum
die Schaffung eines Energieministeriums

Rahmenbedingungen für Energieeffizienz im Nichtwohnbereich prägten thematisch die erste Halbzeit des BTGA-Forums für Immobilien, Energie und Technik, das erstmals auf der ISH stattfand (12. bis 16. März 2013, Frankfurt am Main). BTGA-Präsident Josef Oswald und Uwe Behm, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, begrüßten die versammelten Gäste und Joschka Fischer als Keynote-Speaker. Der Außenminister a.D. sprach sich für ein Energieministerium aus, durch dessen Einrichtung aktuelle Reibungsverluste bei der Energiewende vermieden werden könnten. Bei der dadurch erleich­ter­ten Koordination energiepolitischer Aufgaben dürfe auch das Thema Energieeffizienz im Gebäudebereich nicht zu kurz kommen. Andernfalls drohe eine Fehlplanung der Energiewende mit möglicherweise irreversiblen Konsequenzen. Joschka Fischer ermutigte die Gebäudetechnik-Branche dazu, sich weiterhin für das Thema Energieeffizienz im Rahmen der Energiewende zu engagieren. Er verglich die Gesamtinvestitionen für die Nachhaltigkeit von Gebäuden mit einem Kuchen, der nicht einseitig verteilt werden dürfe, sondern so, dass sich regenerative Energien, Dämmung und Gebäudetechnik im Sinne der Energie- und Klimaziele sinnvoll ergänzen können.

An dieses Thema anknüpfend, informierte Günther Mertz, Haupt­geschäftsführer des BTGA, über die ausgeprägte wirtschaftliche Bedeutung der Gebäudetechnik-Branche. Dies gelte sowohl im Verhältnis der Entwicklung des Hochbaus zum Technischen Ausbau wie auch aufgrund des Wachstums bei den Baufertigstellungen im Bereich Nichtwohngebäude. Außerdem wies er auf die großen Energieeinsparpotentiale im Gebäudebereich von 30 % hin, die allein durch geringinvestive Maßnahmen gegeben seien.

Der Geschäftsführer der dena, Stephan Kohler, betonte anschließend die große Bedeutung von Investitionen in energieeffiziente Sanierungen des Gebäudebestands, die er insgesamt als entscheiden­den Faktor für das Gelingen der Energiewende bezeichnete. Speziell die energetische Sanierung von Nichtwohngebäuden biete hohe Einsparpotentiale, auch mithilfe innovativer Lösungen, wie z.B. Contracting.

Daraufhin informierte Ministerialrat Peter Rathert (BMVBS) die Konferenzteilnehmer über die „EnEV 2012 und die energetischen Zielsetzungen der Bundesregierung“ sowie Details zum Entwurf der EnEV 2013.

An den folgenden drei Konferenztagen stellten Fachleute aus der Immobilienbranche anhand von Best Practice-Beispielen dar, welche Energie- und Kosteneinsparungen heute durch eine energieeffiziente Technische Gebäude­aus­rüstung erreichbar sind. Mög­lichkeiten zur Verbesserung der Gebäude­energieeffizienz im Rahmen von Energiemanagement, Zertifizie­rungen (DGNB) und Facility Mana­gement kamen ebenfalls zur Sprache. Weitere, heiß diskutierte Themen waren rechtliche Fragestellungen im Zusammenhang von Ausführungs- und Montageplanung sowie im Rahmen von Großprojekten.

Parallel zur Konferenz war der Ausstellungsbereich des BTGA-Forums Anziehungspunkt für interessierte Fachbesucher. Während der ISH zeigten dort dem BTGA angeschlossene Landesverbände und Unternehmen – darunter Imtech, YIT und Cofely – ihre Kompetenzen zum Thema Gebäudeenergieeffizienz. ISH-Besucher nahmen die Gelegenheit wahr, sich mit den Ausstellern auszutauschen und von ihnen beraten zu lassen.

BTGA-Präsident Josef Oswald äußerte sich zufrieden über den Verlauf der Veranstaltung: „Wir freuen uns über die positive Resonanz, die wir mit dem BTGA-Forum erzielt haben. Dies spricht dafür, dass wir uns dem Ziel nähern, mit allen am Bau Beteiligten einen engen Schulterschluss zu erreichen, in dem die unterschied­lichen Kompetenzen stärker als bisher gebündelt werden. Hierdurch streben wir Lösungen an, die dem ökonomischen und technischen Anspruch von Immobilienwirtschaft und Industrie ebenso Rechnung tragen wie der ingenieurwissenschaftlichen Kompetenz des technischen Anlagenbaus.“

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