Kälteleitungen fürs Klinikum Kassel
Über viele Jahrzehnte hinweg ist das Klinikum Kassel am heutigen Standort in Pavillon-Bauweise sukzessive gewachsen. Die zahlreichen Einzelgebäude des Krankenhauses haben ein Durchschnittsalter von fast 50 Jahren – aus diesem Grund wurde es für insgesamt 152 Mio. € grundlegend saniert. Ein neues Zentralgebäude, in dem Aufnahme und Diagnostik gebündelt sind, ein neues Zentrum für Frauen- und Kindermedizin sowie ein neues Empfangsgebäude sind bereits realisiert und in Betrieb. Teil der Modernisierung ist auch die Erneuerung des Kälterohrnetzes.
Dabei wurden die alten Stahlrohre im Untergeschoss des Krankenhauses nach und nach durch PE-Rohre ersetzt. Die Herausforderung bei der Planung waren die stark eingeschränkten Platzverhältnisse. In enger Zusammenarbeit von Rohrhersteller, Installateur und Mefa als Spezialist für Befestigungs- und Montagesysteme, wurde die neue HDPE-Kälteleitung sicher montiert. Für das Sanierungsprojekt wurden Festpunkte sowie Kälteschellen von Mefa eingesetzt.
Eingespannte Konstruktion sorgt für Platz
Die im Kälterohrnetz des Klinikums Kassel neu verlegten Kunststoffrohre bestehen aus Polyethylen mit einer besonders hohen Dichte (High Density PolyEthylen = HDPE) und halten großem Druck dauerhaft Stand. Anders als Stahl ist PE elastisch und macht leichte Verformungen mit. Das ist ein Vorteil im Rohrleitungsbau, speziell dann, wenn ein eingespanntes System zum Einsatz kommt, bei dem auf gerader Rohrstrecke zwei Festpunkte angeordnet sind. Der Vorteil dieser Konstruktion ist die erhebliche Platzersparnis, da auf Dehnungsbögen und Kompensatoren verzichtet werden kann – der Einsatz von Festpunkten mit besonders hoher Kraftaufnahme reicht hierfür aus.
Festpunkte passend zu Rohrformstücken
Aufgrund des intensiven Austausches zwischen dem Rohrhersteller Frank aus dem hessischen Mörfelden-Walldorf, dem Montagebetrieb EFS Haustechnik Elektro Friedrich Sanitär GmbH aus Kassel und Mefa waren Rohre und ihre Befestigungen optimal aufeinander abgestimmt. „Neben der Qualität der Produkte hat uns Mefa mit seinen Sonderlösungen überzeugt“, erklärt Daniel Schneemann von EFS Haustechnik. Die Sonderanfertigungen unterscheiden sich von den Standard-Festpunkten des Herstellers darin, dass sie sich der Form des jeweiligen Rohrformstücks genau anpassen, so dass ein Verschieben der Rohrleitung am Festpunkt nicht möglich ist. Die etwa 20 Festpunkte mussten zudem an die unterschiedlichen baulichen Begebenheiten angepasst werden. Da die Montage der PE-Kälteleitung über verschiedene Abschnitte im Untergeschoss des Klinikums erfolgte, waren teilweise Wand- und Deckendurchführungen und verschiedenartige Wandanbindungen nötig.
Große Spannweiten von Wand zu Wand sowie unterschiedliche Festpunktkräfte galt es ebenfalls zu berücksichtigen. Auch der Bauuntergrund musste genau untersucht werden: In Zusammenarbeit mit Baustatikern prüfte Mefa, ob die Kräfte an den vorgesehenen Punkten ins Bauwerk eingeleitet werden konnten oder die Konstruktion verändert werden musste. Bei den Konsolen wurden zudem zusätzliche Abstrebungen für eine verbesserte Kraftübertragung angebracht.
Kälteschellen für kaltgehende Rohrleitungen
Im Objekt Klinikum Kassel wurden zudem Mefa-Kälteschellen verwendet: Die eingesetzten „ALU/PU 80“ erfüllen die hohen Anforderungen an die Qualität der Materialien, die bei der Isolierung von kaltgehenden Rohrleitungen gegen Tauwasser erforderlich sind. Zudem sind sie mit einer Dampfsperre aus Aluminium und einem PU-Isolierkern ausgestattet, der problemlos mit gängigen Isoliermaterialien verklebt werden kann.