Klimaschutz, Klimapolitik und Klimaneutralität
Das erste Erwachen nach dem Ende der UN-Klimakonferenz in Glasgow hinterlässt einen schalen Geschmack im Mund. Das liegt mit Sicherheit nicht am ersten Glühwein in diesem Spätherbst. Wie hoch waren die Erwartungen an die Beschlüsse auf der COP26 im Vorfeld? Und was kam heraus?
Gut, der Ausstieg aus der Kohle und weiteren fossilen Energieträgern soll erfolgen. Von einem „Phase-down“ wie bei den F-Gasen ist die Rede – also einem eher langsamen Herausgleiten aus der CO2-intensiven Verbrennung fossiler Brennstoffe. Wäre ein „Phase-out“ – ein schneller zügiger Ausstieg – nicht besser gewesen? Doch wie nimmt man die ganzen Staaten mit auf den Weg in ein nachhaltiges Zeitalter?
Viele Fragen, für die in Glasgow noch keine Antworten gefunden wurden. Es geht jetzt vor allem darum, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, sondern weitere Schritte in Richtung Klimaneutralität einzuleiten.
Es sollte nicht bei den bisher vereinbarten Trippelschritten bleiben, sondern, um zügig vorankommen zu können, sollte man durchaus die Sieben-Meilen-Stiefel anziehen.
Der Umstieg muss auch deshalb funktionieren, um rasch mehr Nachahmer zu gewinnen. Hier kann die Gebäudebranche zu einem Vorbild der Energiewende werden. Das wurde auf dem dena-Kongress in Berlin deutlich, der unter dem Titel „NeuKlimaLand“ zeitgleich zur UN-Klimakonferenz in Schottland stattfand. Ein schöner Begriff, der den Veranstaltern des dena-Kongresses gelungen ist: „NeuKlimaLand“ hört sich dabei gleich in mehrerlei Hinsicht gut an:
Und dann kann es etwas werden, mit dem „NeuKlimaLand“ Deutschland. Dabei kommt mir ganz zum Schluss ein Lied von Ina Deter aus dem Jahr 1982 in den Sinn. 40 Jahre später fällt mir mit einem Augenzwinkern sogar ein neuer Text für den Refrain ein: „Ich sprüh’s auf jede Wand. Neues Klima braucht das Land.“