Kommentar
Attraktive und sichere Jobs in der Gebäudetechnik – mit Lehre oder StudiumViele junge Menschen denken beim Stichwort „Gebäudetechnik“ eher an klassisches Handwerk als an aktuelle Themen wie „Smart Home“ oder „klimafreundliches Wohnen“. Für uns als Verband der Technischen Gebäudeausrüstung ist es deshalb eine der wichtigsten Aufgaben, das Image der Branche weiter zu modernisieren und junge Menschen für unsere Berufe zu begeistern.
Die Gebäudetechnik ist ein wachsender Markt. Unsere Branche ist eng an die Bauwirtschaft gekoppelt und die boomt bereits seit vielen Jahren. Und jedes neue Gebäude muss mit moderner Gebäudetechnik ausgestattet werden. Das führt dazu, dass die TGA-Branche bereits das zehnte Jahr in Folge wächst.
Zwar deuten zurzeit einige Anzeichen darauf hin, dass sich die Konjunkturaussichten in Deutschland eintrüben – ein Ende des Booms in der TGA-Branche ist aber nicht in Sicht. Schließlich hat die Bundesregierung in ihren Klimaschutzzielen festgelegt, dass der Gebäudebestand in Deutschland bis 2050 klimaneutral sein soll. Das wird ohne hochmoderne Gebäudetechnik nicht funktionieren: Derzeit entfallen noch rund 35 % des gesamten deutschen Endenergieverbrauchs auf das Heizen und die Warmwasserbereitung.
Fachkräfte und Auszubildende fehlen
Zahlreiche Unternehmen der Technischen Gebäudeausrüstung stehen allerdings vor dem Problem, offene Stellen und Ausbildungsplätze zu besetzen. Leider haben viele junge Menschen immer noch ein eher altmodisches Berufsbild vom „Klempner“ im Kopf, wenn sie an unsere Branche denken. Dabei muss sich ein Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik heute beispielsweise auch mit hochmodernen alternativen Heizungssystemen auskennen oder Kunden zum Thema „Smart Home“ beraten können. Die Berufsausbildung ist dementsprechend anspruchsvoller geworden und durch neue Technologien werden die Aufgaben komplexer und interessanter.
Am jährlich stattfindenden „Tag der Gebäudetechnik“ öffnen viele Betriebe der Technischen Gebäudeausrüstung ihre Tore: Schülerinnen und Schüler können sich dann vor Ort im Unternehmen über die abwechslungsreichen Aufgaben, die verschiedenen Berufe und die zahlreichen Karrieremöglichkeiten der Branche informieren. Auch in unserem überbetrieblichen „Ausbildungsbildungszentrum Heizung-Klima-Sanitär Berlin und Brandenburg e.V.“ in Berlin-Lankwitz können sich junge Menschen über gebäudetechnische Berufe informieren und ihre praktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten an unterschiedlichen Stationen erproben. Außerdem bieten wir regelmäßig Eignungstests an, bei denen die Fachkräfte von morgen ihr Fachwissen und ihr handwerkliches Geschick beweisen können.
Ausbildung oder Studium? Warum nicht beides?
Praktische handwerkliche Erfahrungen sind bei einem technischen Studium, aber auch im späteren Berufsleben, oft von großem Vorteil. Viele Absolventen arbeiten beispielsweise im Projektmanagement und planen oder leiten Baustellen. Da ist es hilfreich, sich dort bereits gut auszukennen. Wer nach der Ausbildung nicht studieren möchte, kann alternativ über eine Fortbildung zum staatlich geprüften Techniker aufsteigen oder seinen Meister machen. Ob mit oder ohne Studium: Die Branche der Technischen Gebäudeausrüstung bietet sichere Jobs mit attraktiven Verdienstmöglichkeiten.
Der Kommentar gibt die Meinung der Autorin wieder.