Mit der Gebäudeautomatisierung alle Fäden in der Hand
Während zu Hause durch manuelles Verstellen der Heizung und Öffnen der Fenster die Temperatur geregelt wird, braucht es dazu in den vielen unterschiedlichen Stationen eines Krankenhauses ein Gebäudeautomatisierungssystem. Im Kieler Krankenhaus regelt beispielsweise ein Priva Compri HX 8 E (www.privaweb.de) mit 14 technischen Unterstationen die genaue Temperatur und Feuchte, schaltet Pumpen ein oder bewegt Ventile und Klappen. Der frei programmierbare Regelcomputer besitzt zur Verwaltung verschiedener regeltechnischer Anlagen eine Vielzahl von Schnittstellen. In Kiel hat man sich zur Vernetzung der zahlreichen DDC-Unterstationen (Direct Digital Control) für die Ethernet-Schnittstelle entschieden. Dadurch kann auch das vorhandene Netzwerk verwendet werden. Mit seinem PC kann Horst-Dieter Demske, verantwortlicher Mitarbeiter der Haustechnik im Städtischen Krankenhaus Kiel, über TCP/IP das System von überall im Krankenhaus-Netzwerk unmittelbar ansprechen. Ist er unterwegs oder gibt es Störungen über Nacht, wird er per SMS benachrichtigt. Über Modem kann er sich schon von zu Hause aus ins System einloggen, um sich ein Überblick über den Zustand seiner Anlagen zu verschaffen.
„Auf Priva stießen wir, weil unser alter Hersteller für Gebäudetechnik uns kein passendes Angebot machen konnte, als wir einen Laptop ans System anschließen wollten. Den brauchten wir, da die vorhandenen kleinen Displays an den Installationen nicht alles erfassten und wir nicht sämtliche Parameter im Kopf haben können“, erinnert sich Horst-Dieter Demske. Die ersten Tests mit der neuen Technik liefen daraufhin im Haus 5. In dem Bürogebäude wurden zwei Heizkreise umgebaut und Wasserzähler in das Priva-System implementiert. „Das sind alles Messeinheiten, die leicht getestet werden können. Falls im Haus 5 etwas schief geht, ist das nicht so schlimm wie auf einer Station.“ Positiv war, dass beim Umbau keiner der vorhandenen Temperaturfühler und Regelventile ausgetauscht werden musste. Inzwischen wurde die alte Regeltechnik in weiteren Technikzentralen mit neuen Regelelementen aufgewertet. „Das ist ganz praktisch und wesentlich billiger, da nur Teile eines Regelkreis ersetzen werden müssen, um ihn steuern zu können“, weiß Horst-Dieter Demske. Später sollen noch weitere Regelkreisen durch ein neues System ersetzt werden. Das wird nach und nach im laufenden Betrieb geschehen.
Mit dem Bau der drei neuen OPs, bekamen diese auch gleich ein Gebäudeleitsystem mit abgesetzten Bedienplatz und Protokolldrucker. An den Protokollen lässt sich die gesamte Historie der Anlagen verfolgen. Die Bedienung erklärt Horst-Dieter Demske für so einfach, dass er und seine Mitarbeiter kaum eine Einweisung brauchten.
Ein Übungskoffer, voll ausgestattet mit einer HX 8, bietet dem Haustechniker vor Inbetriebnahme von Änderungen alle Möglichkeiten der Simulation. Ganz leise gibt er auch zu, ihn schon zweckentfremdet zu haben: „Über Weihnachten waren uns dampfbeheizte Wärmeaustauscher ausgefallen. Wir überbrückten sie mit dem Koffer und konnten in aller Ruhe einen neuen Regelschrank aufbauen und die Anlage ändern.“