Nach Minusjahren wieder Wachstum im Ausbaugewerbe
Das Bauvolumen des von der Bauinstallation geprägten Ausbaugewerbes wächst nach zwei Minusjahren wieder real um 3,3 % im Jahr 2014 und damit parallel zum Bauhauptgewerbe (3,4 %). Das Ausbaugewerbe profitierte von der positiven Entwicklung im Bestandsbau und von der starken Zunahme des Neubauvolumens. Für das Jahr 2015 wird ein real deutlich verlangsamtes Wachstum für das Ausbaugewerbe und das Bauhauptgewerbe erwartet.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) rechnet für das Bauvolumen des Ausbaugewerbes mit einem Wachstum von 2,1 % im Jahr 2015, verglichen mit 3,3 % im Vorjahr. Angesichts der zwei vorhergehenden Minusjahre ist dies eine auffallend positive Entwicklung. Preisbereinigt (real) wachsen Ausbaugewerbe und Bauhauptgewerbe derzeit schneller als die gesamte Wirtschaftsleistung (Tabelle 1). In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass der nominale Anteil des von der Bauinstallation geprägten Ausbaugewerbes am gesamten Bauvolumen (Hoch- und Tiefbau) deutlich höher ist als der Anteil des Bauhauptgewerbes (Bild 1).
Das Ausbaugewerbe profitierte im Jahr 2014 von der positiven Entwicklung im Bestandsbau und von der starken Zunahme des Neubauvolumens. Laut nominaler Bauvolumenstatistik für den Hochbau wuchs der Neubau von Wohnungen im Jahr 2014 um mehr als 11 %, während der Neubau von Nichtwohngebäuden um 5,5 % zulegte (Tabelle 2). Auch die Bautätigkeit im Gebäudebestand, von der das Ausbaugewerbe besonders profitiert, entwickelte sich im Jahr 2014 stärker als die Gesamtkonjunktur. So nahm das Bestandsvolumen nach zwei mageren Jahren nominal um etwa 2,6 % im Jahr 2014 zu (Tabelle 2). Die auffällige Steigerung des Bestandsvolumens im Nichtwohnungsbau (Wirtschaftsbau und öffentlicher Bau) in Höhe von 2,3 % (2013: -2,6 %) erklärt das DIW mit einem verstärkten Abbau bestehender kommunaler Investitionsstaus in bestehenden Gebäuden. Auch die Maßnahmen zur Behebung der Flutschäden aus dem Jahr 2013 wurden in diesen Zahlen berücksichtigt.
Weil die Bauvolumenrechnung die Maßnahmen im Gebäudebestand weitreichend erfasst, zeigt sie die Entwicklung dieses wichtigen Bereichs im Hochbau genauer auf als andere Statistiken zum Baugewerbe. So entfielen im Jahr 2014 knapp über 71 % (131,40 Mrd. €) des gesamten nominalen Bauvolumens im Wohnbau (183,91 Mrd. €) auf Bauleistungen im Bestand. Etwas niedriger, bei rund 62 %, lag der Anteil der Bestandsmaßnahmen im Nichtwohnbau (55,33 Mrd. €) am gesamten Bauvolumen in diesem Baubereich (89,03 Mrd. €): Diese Zahlen gehen aus den Angaben in Tabelle 2 hervor.