Wohnungs- und Nichtwohnbau als
Säulen der Konjunktur

Wohnungs- und Nichtwohnbau sind im Jahr 2014 die Motoren der Bauwirtschaft und übertreffen deutlich das Wachstum der Wirtschaftsleistung insgesamt. Dies gilt laut Prognose des  Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW, Berlin) auch für das Jahr 2015, allerdings mit ingesamt etwas verringerter Wachstumsrate und pessimistischem Ausblick für den Wirtschaftsbau (siehe Tabelle). Nominal nimmt der Wert der erbrachten Bauleistungen (Hoch- und Tiefbau) im Jahr 2014 um 4,8 % zu, bei einer moderaten Steigerung der Baupreise von 1,5 %. Für 2015 wird ein Anstieg des nominalen Bauvolumens in Höhe von 3,9 % erwartet.

Preisbereinigt wächst die Bauwirtschaft im Jahr 2014 um rund 3,3 % und 2015 um 2,1 %. „Nachdem das Bauvolumen in den vergangenen Jahren leicht rückläufig war, gibt es nun wieder kräftige Zuwächse“, kommentieren die DIW-Bauexperten Martin Gornig und Claus Michelsen. Hierzu tragen 2014 neben dem Wohnungsbau (+3,4 %)  insbesondere der Nichtwohnbau bei, mit einem Plus von 2,7 % im Wirtschaftsbau und einem Zuwachs von 4,3 % im öffentlichen Bau. Dabei liegt der Anteil des Nichtwohnbaus am nominalen Bauvolumen des Jahres 2013 (313,6 Mrd. €) bei 44,2 %, der des Wohnungsbaus bei 55,8 %. Bemerkenswert ist auch, dass der Wirtschaftsbau mehr als 30 % des gesamten nominalen Bauvolumens 2013 ausmacht, im Vergleich zu 14 % des öffentlichen Baus (siehe Diagramm).

Die Prognose eines im Vergleich zum Vorjahr etwas verringerten Wachstums der Bauwirtschaft im Jahr 2015 schlüsselt der DIW mit diesen realen Pluswerten auf: 2,2 % im Wohnungsbau, 4,6 % im öffentlichem Bau und 0,7 % im Wirtschaftsbau. Trends bei den Auftragseingängen und Baugenehmigungen zeigen im Wirt­schaftsbau nach unten. Das DIW rechnet damit, dass viele Unternehmen ihre Investitionszurückhaltung erst Ende des Jahres 2015 ablegen werden, wenn sich die Entwicklung des Außenhandels wieder insgesamt bessert. Der Wohnungsbau kann laut DIW im Jahr 2015 von günstigen Finanzierungsbedingungen und einer steigenden Nachfrage in Ballungsgebieten profitieren.

Hintergrund-Informationen zur Bauvolumen-Statistik:

Das Bauvolumen (= Bauinvestitionen und Baureparaturen) ist die Gesamtheit aller Leistungen für die Herstellung und den Erhalt von Gebäuden. Die Bauleistung des Ausbaugewerbes wird wegen der begrenzten Datengrundlage der Bauberichterstattung mithilfe der Umsatzsteuerstatistik ermittelt. Dabei dienen die vierteljährlich erhobenen Daten der Bauberichterstattung als Schätzgrundlage. Die Bauvolumenrechnung berücksichtigt auch Reparaturen (d.h. Instandsetzungsleistungen des Bauhaupt- und Ausbaugewerbes) und geht damit über die von der amtlichen Statistik berechneten Bauinvestitionen hinaus.

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