Planspiel „Sonnensteuer“

Die Steuer bringt es an den Tag

Die Energiewende als Strom- und Wärmewende ist ein wichtiges Ziel der Politik, die die TGA-Branche zusammen mit Architekten, Ausführenden und anderen am Bau Beteiligten in vielen Facetten und mit guten Ideen in Gebäuden aller Größenordnungen umsetzt.

Die Photovoltaik ist ein in vielen Projekten bereits wichtiges Element, das der Stromerzeugung dient und möglichst im Gebäude direkt oder etwa über Wärmepumpen gewandelt und als Wärme genutzt wird und so die Stromnetze entlastet. Soweit die gute Seite der Energiewende.

Das Ziel Energiewende könnte nun durch die Politik selbst in einige Schwierigkeiten kommen. Denn die aktuelle EEG-Novelle sieht vor, den selbst erzeugten Strom von Photovoltaikanlagen ab 10 kWp mit 50 % der EEG-Umlage finanziell zu belasten. Kein Zweifel, der Staat braucht Geld. Aber ob dieses Vorhaben zielführend ist, muss doch stark bezweifelt werden.

Da könnte man gleich auch noch die Luft besteuern, die ein Gebäude zur Nutzung durch die Gebäudehülle ins Innere kommen lässt, und nach Gebrauch (meist im besseren Zustand, da durch RLT-Anlagen gefiltert) wieder nach außen abgibt.

Sollte die Besteuerung in Bälde kommen, dürfte dies deutlich verfrüht sein. Bei aller Rücksichtnahme auf die Interessen des Staates, nach neuen Einnahmequellen Ausschau halten zu müssen, könnte dies für den Gebäudemarkt bedeuten, dass die Investitionen im Gebäudebereich sinken und die Sanierungsrate zurückgeht. Damit wären wichtige Ziele der Energiewende vorerst nicht erreichbar.

Das „Netto-Null-Energie-Haus“ etwa ist als zukünftiger Standard im Neubau dann wohl nur schwer plan- und realisier­bar, wenn Abgaben auf den eigenerzeugten Strom aus Photovoltaikanlagen gezahlt werden sollen. Was die Politiker in Berlin letztlich wollen, bringen zukünftig die Steuerpläne und nicht die Sonne an den Tag.

Die Energiewende wird ohne den Gebäudesektor nicht umsetzbar sein.
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