Keine Energiewende ohne TGA
Vergesst den Wärmemarkt nichtDie Energiewende ist in vollem Gange. Windkraftanlagen werden an der Küste gebaut, Freiflächen mit Photovoltaikanlagen überbaut, und das Problem der Übertragung von den Erzeugern zu den Verbrauchern soll mit neuen Fernleitungen auch gelöst werden. Aber bedeuten diese Maßnahmen wirklich schon eine Energiewende?
Ich sehe vor allem zwei Punkte, denen zu wenig Beachtung geschenkt wird. Das ist zum einen die Effizienzsteigerung in weiten Teilen der energieverbrauchsrelevanten Produkte. Gerade im Gebäude gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, sorgsamer mit Energie umzugehen.
Dabei bedeutet die Kennzeichnung der Produkte mit Sicherheit einen Schritt in die richtige Richtung. So trat unlängst die Effizienzkennzeichnung von Wärmeerzeugern und Warmwassergeräten gemäß Lot 1 und Lot 2 der Ökodesign-Richtlinie 2009/125/EG auf europäischer Ebene in Kraft. Ich hege dennoch Zweifel, dass alleine eine farbige Kennzeichnung, wie deutlich und gut sie auch gemacht sein mag, Hauseigentümer dazu bewegen kann, in eine neue Heizungsanlage zu investieren. Begrüßen würde ich es aber auf jeden Fall.
Eine vom Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) und vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks Zentralinnungsverband (ZIV) vorgelegte Studie besagt, dass drei Viertel der in Deutschland installierten 20 Millionen Heizungsanlagen einen viel zu hohen Energiebedarf haben. Ich befürchte daher, dass meine Zweifel auch noch berechtigt sind.
Die Energiewende muss in allen Gebäuden, und nicht nur in den von der Politik häufig genannten Ein- und Zweifamilienhäusern, zu Maßnahmen führen. Es bieten sich neben dem Austausch von Wärmeerzeugern eine Fülle an Maßnahmen an. Dazu gehören etwa der Einbau von WRG-Anlagen, die Energieverschiebung im Gebäude und der Einsatz von Gebäudeautomationssystemen.
Um die Energiewende Realität werden zu lassen, stehen noch viele Aufgaben (und auch Chancen für interessante Projekte und letztlich auch lohnende Aufträge) an. Diese Aufgaben, gerade auch im Wärmemarkt, müssen angefasst und umgesetzt werden – damit die Energiewende eines Tages zu recht Energiewende genannt werden darf.
Stromerzeugung auf neue Beine zu stellen!