Rekordinvestitionen des Pumpenherstellers
Im Jahr 2022 feiert der Pumpen- und Systemhersteller Wilo (www.wilo.de) sein 150. Firmenjubiläum. Das größte und auch teuerste Geschenk macht sich das Unternehmen dabei selber. 2015 hat Wilo den Entschluss gefasst, Produktion, Verwaltung, Kundenservice und Produktentwicklung bis zum Jahr 2022 am Stammsitz Nortkirchenstraße in einer neuen Struktur zusammenzuführen.
Nach dem Gründungsstandort Hohe Straße und der Ardeystraße in Dortmund hatte sich Wilo 1962 an der Nortkirchenstraße angesiedelt. Über die Jahre gewachsen und um weitere Produktionsschritte sowie -technologien erweitert, ist bis in die 2010er Jahre ein Agglomerat von Gebäuden auf mehreren Liegenschaften entstanden.
Um zukunftsorientiert, flexibel und wandlungsfähig zu sein sowie Raum für ein breites Produktportfolio und Produktionstechnologien der Zukunft geben zu können, hat sich Wilo dazu entschieden, den Traditionsstandort nicht nur auszubauen, sondern gänzlich neu zu erfinden und alle Liegenschaften an einem Standort an der Nortkirchenstraße zu vereinen. Derzeit entsteht der WiloPark, in den rund 200 Mio. € investiert werden. Die notwendigen Flächen hierzu wurden und werden durch Ankäufe und den Abriss von Bestandsgebäuden geschaffen – und das alles im laufenden Betrieb.
Durch die Verlegung der Nortkirchenstraße entsteht der notwendige Raum für eine optimale Neustrukturierung. Die Campus-Allee erschließt das Gelände und öffnet sich zum sogenannten „Wiloop“, an dem die vier wichtigsten Gebäude liegen: die „Smart Factory“ mit der Produktion, das „Office“ für die Verwaltung, das „Project House“ mit der Produktentwicklung, das „Customer Interface“ für den Kundenkontakt und ein „Children & Healthcare Center“ für die Mitarbeiter. Das Areal hält dabei ausreichend Raum für spätere Entwicklungen vor.
Der Großteil der Investitionen fließt dabei in die erweiterte und runderneuerte Produktion. Mit der „Smart Factory“ will Wilo einen großen Schritt in Richtung digitale Zukunft machen und zukünftig eine effizientere Produktion, einen optimierten Materialfluss und eine intelligente Logistik ermöglichen.
Die Dimensionen des WiloParks und der Kraftakt, diesen zu errichten, werden anhand einiger Kennzahlen deutlich:
- Die Gesamtfläche des Areals beträgt 20 ha.
- 300.000 m³ Bauvolumen wurden abgerissen.
- 25.000 Kampfmittelbohrungen mussten durchgeführt werden (dabei wurden sechs Bomben – darunter eine 1,5 t Bombe – gefunden und entschärft).
- 25.000 Säulen für die Gründung der Gebäude wurden gesetzt.
- Fünf Hallenschiffe mit je 11.000 m² Fläche beherbergen künftig die Produktion in der „Smart Factory“, die bereits 2019 den Betrieb aufnehmen wird.
- Für das „Office“-Gebäude, (sprich die Verwaltung) wird die LEED-Zertifizierung in Gold angestrebt.
- Das Regenwasser der Außenanlagen und das Regenwasser der über 70.000 m2 Dachflächen wird aufgefangen und in Stauraumkanälen gespeichert, um zur Bewässerung und zur Kältegewinnung genutzt oder in einen nahegelegenen Bach eingeleitet zu werden.
- 10.000 m² Solarpaneele auf den Hallendächern tragen zur Deckung des Primärenergiebedarfs bei.
- Im Vergleich zur bisherigen Produktion soll der Energieverbrauch künftig um 35 % reduziert werden. Das entspricht einer Reduzierung der CO2-Emissionen um 3.450 t pro Jahr.
Imagewandel angestrebt
Im Rahmen einer Pressekonferenz äußerte sich der Wilo-Vorstandsvorsitzende Oliver Hermes zum Status quo des WiloParks:„Viele mittelständische Unternehmen – auch Wilo – werden gerne als sogenannte Hidden Champions bezeichnet. Wir wollen uns von diesem Image lösen und ein Visible Champion werden. Der neue WiloPark ist ein deutlich sichtbares Zeichen hierfür. In den vergangenen Jahren hat Wilo vor allem große Investitionen im Ausland getätigt – u.a. in Indien, China und Russland. Nun geben wir mit der Schaffung des WiloParks ein klares und positives Statement dafür ab, dass uns der Standort Deutschland und die Sicherung der Arbeitsplätze am Stammsitz Dortmund am Herzen liegen.“