Zur CO2-Bilanz eines Wärmespeichers

Roth untersucht „Thermotank“

Die CO2-Bilanz ermittelt einen Gesamtwert an Kohlenstoffdioxid-Emissionen, die das Produkt direkt und indirekt verursacht. Roth untersuchte die CO2-Bilanz des Wärme­speichers „Thermotank“ am Beispiel eines 500-l-Pufferspeichers mit der Energieeffizienzklasse B im Vergleich zu einem Standard-Stahlspeicher mit den gleichen Eigenschaften. Demnach beträgt der CO2-Material-Fußabdruck für den Stahlspeicher rund 278 kg CO2 pro Produkt. Im Vergleich dazu ergab die Berechnung für den Kunststoff-Wärmetank etwa 174 kg CO2 pro Produkt und somit rund 60 % weniger Treibhausgasbelastung pro Behälter.

Die Roth-Untersuchung erfolgte in Übereinstimmung mit den Vorgaben des Greenhouse Gas Protocol (GHG). Das Regelwerk gibt internationale Standards für die Bilanzierung von Treibhausgasemissionen für Unternehmen vor. Das GHG unterteilt die Berechnung in drei Bereiche, die „Scope“ heißen. Die Berechnungen für die beiden Speicher basieren auf Scope 3, Kategorie 3.1 (Rohstoffe und Vorbereitung). Sie betrachtet den Schwerpunkt der unternehmerischen Treibhausgasbilanz: alle Emissionen von der Gewinnung der Rohmaterialien über die Weiterverarbeitung bis zu Herstellung und Transport zur Produktionsstätte. Die Produktion des „Thermotanks“ erzeugt keine indirekten Emissionen, die mit der Erzeugung von Elektrizität oder Fernwärme verbunden sind (Scope 2), da das Unternehmen Ökostrom bezieht. Es ist nach dem Umweltmanagement-System EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) zertifiziert und veröffentlicht regelmäßig eine Umwelterklärung mit Angabe der direkten und indirekten CO2-Emissionen (Scope 1 und Scope 2)(www.roth-plastic-technology.de).

Der CO2-Fußabdruck

Am Beispiel des Roth-Wärmespeichers wird deutlich, dass der Einsatz von Kunststoff je nach Anwendung nachhaltig sein kann. Zum einen zeigt der CO2-Fußabdruck, dass bereits die Herstellung umweltschonender ist, als die von Standard-Stahlspeichern. Zudem spart der Kunststoffspeicher aufgrund seiner Bauart im jahrelangen Betrieb Energie ein. Das Kunststoff-Composite-Material erzielt eine deutlich bessere Wärmedämmung. Ein stabiler Außenmantel aus einer EPS-Hochleistungsdämmung minimiert die Wärmeverluste. Der Roth-„Thermotank“ erhielt in seiner Ausführung mit dem „Thermocoat plus“ das Energielabel A. Der Kunststoff-Wärmetank kann direkt in Heizungssysteme mit einem dauerhaften maximalen Anlagenbetriebsdruck von bis zu 3 bar eingebunden werden.

Roth nutzt Synergien

Christin Roth-Jäger, Geschäftsführerin bei Roth Werke, erklärte: „Der ,Thermotank Quadroline‘ ist ein gutes Beispiel für die Nutzung von Synergien im Roth-Familienunternehmen. Bei Entwicklung und Herstellung des Speichers brachten verschiedene Roth-Unternehmen ihre Kompetenzen mit ein. Der ,Thermotank‘ vereint jahrelanges Know-how in Faserwickeltechnologie, Blastechnologie, Spritzgussverfahren, Kunststoffschweißen und Schäumen.“ Selbst die Anlage zur Herstellung des „Thermotank“ am Standort der Roth Werke in Buchenau entstand in der Unternehmensgruppe: Roth Composite Machinery aus Steffenberg entwickelt maßgeschneiderte Fertigungslösungen für die Herstellung von Leichtbauteilen im „Filament Winding“-Verfahren.

Leichtbautechnologie schont die Ressourcen

Hohe Zugfestigkeit, Kraftaufnahmefähigkeit und Korrosionsfreiheit machen Faserverbundkunststoff-Produkte für zahlreiche Anwendungen interessant – nicht nur in der Hausenergietechnik. Ein wesentlicher Vorteil von Faserverbund-Bauteilen ist das Leichtbaupotential. Im Vergleich zu herkömmlichen Werkstoffen wie Stahl sind enorme Einsparungen möglich. In der Luft- und Raumfahrttechnik und in der Automobilindustrie ist das ein wichtiger Aspekt im Hinblick auf Ressourcenschutz und Energieeffizienz. In diesen Branchen wirkt sich der Leichtbau direkt auf den Kraftstoffverbrauch und auf die Emissionswerte aus.

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