Solartechnik 2010
Das Geschäft mit der Sonne wird immer internationaler. Während bislang vorwiegend deutsche und österreichische Unternehmen auf dem deutschsprachigen Markt und auch weit darüber hinaus eine bedeutende Rolle gespielt haben, weiten sich die Beziehungen immer weiter aus.
Dies zeigt auch die Branchenmesse „Intersolar“, die zum dritten Mal in Mündchen und seit diesem Jahr neu unter dem Namen „Intersolar Europe“ antritt.
Als eine von vier weltweiten Intersolar-Messen (daneben eine Veranstaltung in China, eine in Indien und eine in Nordamerika) deckt die Messe den europäischen Raum ab.
Mit 1500 Ausstellern bleibt die Veranstaltung zumindest vorerst die größte der vier internationalen Messen. Dabei kommt bereits rund die Hälfte der Aussteller aus dem Ausland. Zusammen wollen die Aussteller die erwarteten 60 000 Messebesucher informieren, von denen wohl auch schon an die 40 % aus dem Ausland kommen werden.
Zwölf Hallen mit einer Fläche von 130 000 m2 (200 Aussteller und rund 30 000 m2 mehr Fläche als im Vorjahr) sind nach derzeitigem Stand gebucht, so dass es sich für Besucher der Messe durchaus lohnt, ausreichend Zeit und gutes Schuhwerk mitzubringen, um sich runderhum gut informieren zu können.
Marktentwicklungen
Durch energiepolitische Vorgaben der EU sowie schärfere Umweltschutzanforderungen gewinnt energieeffizientes und solares Bauen und Sanieren zunehmend an Bedeutung. Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien in Europa auf 20 % steigen.
Die Entwicklung des Photovoltaikmarktes in Deutschland wird trotz einer degressiven Förderung weiterhin positiv eingeschätzt. Dazu kommt die Erwartung, dass auch die europäischen Märkte, die im letzten Jahr mit starken Nachfragerückgängen geplagt waren, wieder steigende Zahlen erwarten. Auch von Seiten der Wechselrichterhersteller hört man positive Markteinschätzungen.
Nach Einschätzung der European Solar Thermal Industry Federation (ESTIF), wird die Solarthermie 12 % des angestrebten Wachstums abdecken oder 3,6 % des Gesamtbedarfs der EU-27 an Wärme und Kälte liefern.
Die EU-Kommission wünscht sich dazu, das bis zum 31. Dezember 2020 alle Neubauten als „Fast-Nullenergiegebäude („nearly zero energy buildings“) gebaut werden. Die energieffiziente Sanierung des Baubestands soll von allen Mitgliedstaaten angestrebt werden. Öffentliche Gebäude sollen dabei eine exemplarische Rolle spielen. Diese Wünsche werden die Politiker in der nächsten Zeit in Vorgaben umsetzen, die dann von den Regierungen und Parlamenten der Mitgliedsländer in Vorschriften und Gesetze gegossen werden müssen.