Sternengucker in Heidelberg
Das Haus der Astronomie in Heidelberg ist ein Zentrum für astronomische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V., die das Zentrum leitet, begünstigt den Austausch der Astronomen untereinander und möchte deren Erkenntnisse der Allgemeinheit verständlich zugänglich machen. Um die Begeisterung für das Weltall und seine Weiten baulich zu unterstreichen, ließ sich das Darmstädter Architektenbüro Bernhardt+Partner, das von der Bauherrin, der Klaus Tschira Stiftung, mit der Planung für das Haus der Astronomie beauftragt wurde, von der Whirlpoolgalaxie M51 inspirieren. Die anfängliche Idee dazu stammt von Klaus Tschira selbst.
Blick in den Himmel ...
So erhielt das auf dem Königstuhl neu errichtete Gebäude einen spektakulären Grundriss, der an den Kern und die Arme der Spiralgalaxie erinnert, und die Dynamik und den Schwung des Sternsystems deutlich nachempfindet. Die gewundenen Arme des Hauses der Astronomie bieten zum einen Raum für Büros, zum anderen sind dort speziell ausgestattete Praktikums- und Unterrichtsräume, Labore und Tagungsräume untergebracht. Das Zentrum der „Heidelberger Galaxie“ bildet ein multifunktionaler Hörsaal mit einer kuppelförmigen Decke und etwa 100 Sitzplätzen. Hier werden Bilder und 3D-Visualisierungen, wie sie die Astronomen aus Beobachtungen und Computersimulationen erhalten, präsentiert – projiziert direkt unter die halbrunde Gebäudedecke.
... und Wärme aus der Erde
Das Haus der Astronomie wird mithilfe von Geothermie beheizt. Um die Gäste des Zentrums schnell und effizient mit Erdwärme versorgen zu können, entschied sich das Architektenteam um Manfred Bernhardt in Abstimmung mit dem TGA-Planungsbüro PSP Schmitt+Partner aus Mauer dafür, eine Fußbodenheizung der Firma Joco Wärme in Form zu verlegen.
„Diese eignet sich sehr gut für die Verlegung in modernen und energieeffizienten Gebäuden. Hervorzuheben sind die schnellen Reaktionszeiten bei der Erwärmung beziehungsweise Kühlung der Bauteile und der dadurch erreichte hohe Komfort“, begründet PSP die Wahl. Der „KlimaBoden TOP 2000“ wird in modularen Schichten montiert: Heizebene und Estrich sind dabei voneinander getrennt. Diese Bauweise sowie die in das System integrierten Wärmeleitbleche aus Aluminium erlauben es, dünnere Estriche zu verwenden – was die Vorraussetzung für eine zeitnah wirkende Regelung ist. Im Haus der Astronomie ist diese Flexibilität von Vorteil, weil Wärme dort zu unterschiedlichen Zeiten und Anlässen benötigt wird. Insgesamt rund 1900 m2 „KlimaBoden“ wurden durch ein Team der Essenpreis Haustechnik GmbH aus Östringen verlegt.