Systemwasseraufbereitung im Freizeitbad
Über den vielseitigen Wasserattraktionen, die im Freizeitbad AQUAtoll in Neckarsulm jährlich rund 400.000 Besucher anziehen, darf eine wichtige Wasserkomponente nicht vergessen werden: das Systemwasser.
Damit nicht nur in der Sauna die richtigen Temperaturen vorherrschen, sondern auch in Wasser und Umgebung für perfektes Wohlfühlklima gesorgt ist, galt es, genau dieses Wasser unter die Lupe zu nehmen. Je nach seiner chemischen Zusammensetzung kann ungeeignetes Systemwasser mit den in modernen Heizsystemen verwendeten Materialien schädliche Wechselwirkungen in Gang setzen. Dann bilden sich in Verbindung mit hartem Wasser unerwünschte Beläge, die sich negativ auf die Energieeffizienz auswirken. Auch im Wasser enthaltene korrosive Salze sowie ein falscher pH-Wert können sich negativ auswirken. Die Folge sind Funktionsstörungen bis hin zu Korrosionsschäden, was meist mit hohen Kosten verbunden ist. Zum Schutz von Heizsystemen gibt es deshalb die VDI 2035, die genaue Vorgaben zur Füll- und Ergänzungswasserwasserqualität macht und zudem die Grundlage für eventuelle Gewährleistungs- bzw. Garantieansprüche bildet.
Systemwasserqualität
im Fokus
Da sich im AQUAtoll die Wärmetauscher an der Übergabestation bereits mit Belägen zugesetzt hatten, wurde zur weiteren Analyse der Systemwasserqualität eine Wasserprobe entnommen. Die elektrische Leitfähigkeit betrug 604 µS/cm, der pH-Wert 8,8 bei einer Wasserhärte von 16° dH. Die Wasserhärte lag somit außerhalb der von der VDI-Richtlinie 2035 vorgeschriebenen Werte, was Handlungsbedarf erforderte. Heiko Hornung vom zuständigen Heizungs- und Energietechnikunternehmen Lieb GmbH empfahl eine Systemwasseraufbereitung mit dem Inline-Entsalzungsverfahren der perma-trade Wassertechnik GmbH. Die Unternehmen der Firmengruppe Lieb haben sich seit 1952 darauf spezialisiert, Service aus einer Hand in den Bereichen Bad, Sanierung sowie Heizungs- & Energietechnik zu bieten. Bereits seit Jahren arbeitet die Lieb GmbH erfolgreich mit perma-trade zusammen und hat mit der „permaLine“-Systemwasseraufbereitung beste Erfahrungswerte gesammelt. So hatte perma-trade im Vorfeld des AQUAtoll-Projekts bereits die Systemwasseraufbereitung des angrenzenden Sportbads übernommen. Sie konnte für die dortige Anlage mit einer Heizleistung von 764 kW und einem Volumen von 5 m3 mit drei Pufferspeichern à 1.000 l schnell und sicher umgesetzt werden.
Das mobile Gerät „permaLine“ arbeitet nach wenigen Handgriffen weitestgehend selbstständig und braucht nicht über den gesamten Prozess hinweg beaufsichtigt zu werden. Einen weiteren, unschlagbaren Vorteil in der Zusammenarbeit mit perma-trade sieht Heiko Hornung auch in der umfassenden persönlichen Beratung. So habe ihm sein zuständiger Außendienstmitarbeiter, Hermann Hofmann, während des gesamten Projekts von der Planung bis zur Umsetzung mit Rat und Tat zur Seite gestanden – und dies nicht nur in der Theorie, sondern auch dann, wenn es darum ging, praktisch im Keller mit anzupacken.
Umsetzung im
laufenden Betrieb
Im September 2018 wurde mit der Aufbereitung der 100.000 l Systemwasser im AQUAtoll begonnen. Dazu wurde „permaLine“ einfach in die 2 MW starke Heizungsanlage eingebunden. Zunächst fließt das Wasser dabei durch einen feinporigen Tiefenfilter, der Trübstoffe und Magnetit entfernt. Anschließend wird es in einer Entmineralisierungseinheit weiter aufbereitet. Im AQUAtoll kamen für die Aufbereitung 6 „permasoft“-pH-Stabiliserungseinheiten vom Typ „PT-PHI 16000“ sowie 98 „PT-PS 21000 IL“-Entmineralisierungseinheiten zum Einsatz. Jeweils drei dieser Entmineralisierungseinheiten lassen sich dabei gleichzeitig in Reihe schalten. Beim Durchfließen werden neben Härtebildnern wie Magnesium und Calcium auch korrosive Salze wie Chlorid und Sulfat entfernt. Im Gegensatz zu einer Enthärtung hat das Wasser nach der Entmineralisierung eine stark reduzierte elektrische Leitfähigkeit. Dies zeigten auch die finalen Wasserproben: Mit einer auf 43 µS/cm reduzierten elektrischen Leitfähigkeit, einem pH-Wert von 9,57 und einer Wasserhärte kleiner 0,5° dH liegen nun alle Systemwasserwerte im optimalen Bereich und die Anlage ist auf sicheren Betrieb sowie optimale Energieeffizienz eingestellt.