Trends zu Märkten machen

Müssen neue Wege gefunden und beschritten werden, um Einfami­lien­hausbesitzer und Wohnungsunternehmen für eine Badsanierung zu gewinnen? Dieser und ähnlicher Fragen gingen rund 100 Vertreter der Sanitärbranche während des 3. Badforums der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) im November 2008 in Berlin nach. Prof. Dr. Dr. h.c. Bert Rürup analysierte die Lage zur Finanzkrise analysierte und kam dabei zu einem recht positiven Fazit: „Der Wirtschaftsstandort Deutschland war nie fitter und leistungsfähiger.“ Er begründete dies damit, dass sich die Wirtschaft nach dem Platzen der Internetblase der „New Ökonomy“ Ende der 1990er deutlich besser aufgestellt habe.

Für den Bausektor sei zukünftig, das ist wenig überraschend, vor allem in Renovierung und Sanierung mit Geschäften zu rechnen. Dabei würde die Heizungsbranche dank der Diskussion um CO2-Reduktion und Ökotrends besser als die Sanitärbranche abschneiden. Mit dem weiteren Ausdünnen des Mittelstandes sei im Sanitärbereich vor allem in bausatz­artig zusammengefügten und den­noch möglichst attraktiv gestalteten Einfachbädern sowie im gehobe­nen Luxussegment mit interessan­ten Geschäften zu rechnen. Gerade im Einfachbad ist allerdings noch viel Entwicklungsarbeit zu leisten, um praktikable Lösungen anbieten zu können. Hier könnten standardisierte Produkte in Form von rasch zusammengefügten „Swatch“-Bädern für das größer werdende Niedrigpreissegment eine Lösung sein.

Auch sollte der wachsenden Bedeutung des Internets entsprochen werden, bei der zwar auch für Laien schnelle Informationen verfügbar sind, aber die Bewertung der gefundenen Inhalte weit­gehend dem Suchenden über­lassen werden. Beratung und Ser­vice als eigene kostenpflichtige Wertschöpfungsbereiche könnten dafür sorgen, dass die Wert­schät­zung von Sanitärplanung und -aus­führung steigt. Ein Festpreis für ein komplettes Angebot, z. B. „einmal Badsanierung komplett“, könnte zu mehr Planbarkeit und Verlässlichkeit auf Kundenseite beitragen. Grund zur Hoffnung gab die Tendenz, dass die Immobilie gegenüber Finanzprodukten wieder an Wertigkeit gewinnt. Mit einer guten Nachricht konnte VDS-Ge­­schäftsführer und Moderator Jens J. Wischmann zur Diskussion beitragen. Basis dafür war eine von dem Branchen-Dachverband spontan initiierte forsa-Erhebung. Das weit über den Sanitärbereich hinausreichende, Resultat der für die Bundesbürger ab 18 Jahre repräsentativen Erhebung: Die Deutschen lassen sich bei ihren Investitionsplanungen für Haus und Wohnung von den Finanzmarkt-Turbulenzen nicht wirklich verunsichern. Das könnte dabei helfen, dass das gerade begonnene Jahr 2009 gar nicht so schlecht laufen wird.

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