Von der Lagerhalle zum „Design Center“

Trockenbauweise ermöglicht Fußbodenheizung

Im niedersächsischen Hilter am Teutoburger Wald entsteht ein Bürogebäude der etwas anderen Art: Eine ehemalige Lagerhalle des Konfektionärs Rabe Moden GmbH wird zum „Design Center“ umfunktioniert – der Industriecharme soll dabei erhalten bleiben. 

Die Halle basiert auf einer Stahlträgerbauweise. Auf insgesamt 2.400 m2 entstehen durch das Einziehen einer Zwischendecke Arbeitsplätze für Modedesigner sowie Flächen für Modenschauen und Events. Der industrielle Charme der Halle wird dabei bewusst in die gehobene Innenarchitektur integriert. Dazu wird die Technikversorgung nicht in den Wänden versteckt, sondern offen in Trassen sichtbar bleiben. Die Hallendecke, an der früher Neonröhren hingen, wurde aufgerissen, so dass im neu eingezogenen Obergeschoss ein 500 m2 großer Lichthof entsteht, der die Arbeitsplätze mit Tageslicht versorgt. 

Beheizt wird das „Design Center“ in Zukunft mit dem leichtgewichtigen „TECEfloor“-Trockenbausystem. Im 1.400 m2 großen Erdgeschoss wurde diese ganz klassisch auf Tackerplatten im Zementestrich installiert. Weil die Halle jedoch auf einer Stahlträgerkonstruktion basiert, konnte im 1.000 m2 großen Obergeschoss aus statischen Gründen kein Nassbausystem verlegt werden. Um dort aber nicht auf den Komfort einer Fußbodenheizung zu verzichteten, realisierte man diese im Trockenbau. Sven Sahlmann vom zuständigen Ingenieurbüro Haerkötter & Sahlmann entschied sich für das Trockenbausystem 30/16: „Aufgrund der Statik der Halle kam nur ein System mit so wenig Aufbauhöhe wie möglich in Frage. Und die Tece-Lösung hat das beste Preis-/Leistungsverhältnis.“

„Das Trockenbausystem ermöglicht eine hohe Leistung bei niedriger Vorlauftemperatur und das geringe Gewicht, von grob einem Drittel im Vergleich zum Nassbausystem, erlaubt die Verlegung ohne statische Probleme“, sagt Frank Demann, der für dieses Bauvorhaben zuständige Außendienstmitarbeiter von Tece. Die Paneele bestehen aus einer 30 mm starken Trägerplatte aus expandiertem Polystrol (EPS 035 DEO) und effizienten Wärmeleitblechen aus verzinktem Stahl. Durch geringe Aufbauhöhe und Speichermasse lässt sich die Temperatur gut anpassen: Das Aufheizen und Abkühlen der Flächenheizung erfolgt schnell, was eine gleichmäßige Verteilung und Abgabe der Wärme im Obergeschoss ermöglicht – selbst auf der Fläche von 1.000 m2.

Ein weiterer Vorteil des Trockenbausystems ist die kurze Bauzeit. Wärmeleitbleche und Heizrohr liegen in der Systemplatte und bilden zusammen eine tragfeste Basis für die Belegung mit Trockenestrich. Bei der Rohrinstallation kam ein „TECEfloor“-Verbundrohr mit einer weichen Aluminiumschicht zum Einsatz. Olaf Reiß, Bauleiter der Firma Laskowski aus Hasbergen berichtet: „Dieses Rohr lässt sich deutlich ‚weicher‘ verlegen als ein herkömmliches Aluverbundrohr und ist im Vergleich zu Vollkunststoffroheren weitgehend drallfrei.“

Die eingesetzten Edelstahlverteiler vom Typ „Logo“ trugen merklich zur Entlastung der zuständigen Installateure bei. Ohne schwere Pressmaschine oder Maulschlüssel werden die Rohre lediglich von Hand an den Verteiler gesteckt. Bei der Einstecktiefe sind keine Fehler möglich. Bei dieser Technik verwinden die Rohre nicht und es entsteht ein drallfreier Anschluss. Im Falle von In­stal­la­tions­feh­lern beim Rohranschluss könnten die Verbindungen mit einem Spezialschlüssel wieder gelöst werden. Das Fitting ist danach wiederverwendbar.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 7-8/2021 Niedrigere Raumtemperaturen dank Deckenstrahlplatten

Lagerhalle wird Trampolinpark

Für Trampolinfans wurden in den letzten Jahren zahlreiche Indoor-Bereiche mit großen Unterhaltungs- und Gastronomieflächen geschaffen. Zu diesen zählt der UpSprung-Trampolinpark in Osnabrück....

mehr

Kermi baut Produktions- und Lagerhalle

Mehr Platz für Duschkabinen in Plattling
Erster Spatenstich mit Vertretern der Regionalpolitik, der ausf?hrenden Baufirmen und den Repr?sentanten der Firma Kermi.

Die Firma Kermi (www.kermi.de) erweitert ihr Werk am Standort Plattling (Niederbayern) um eine neue Produktions- und Lagerhalle für die Business Unit Sanitär. Auf ca. 2.000 m2 und mit einer...

mehr

GEA Bock: Spatenstich für neue Produktions- und Lagerhalle

Frickenhausen bleibt Produktionsstandort
Auf dem Bild von links: J?rg Strohmeier (Niederlassungsleiter Goldbeck S?d GmbH), Steffen Schmid (Fertigungsverfahrenleiter GEA Bock), Klaus Stojentin (Gesch?ftsf?hrer GEA Bock), Simon Blessing (B?rgermeister Frickenhausen), Udo Klau?ner (Gesch?ftsf?hrer

Mit dem offiziellen Spatenstich am 14. Dezember ist in Frickenhausen der Startschuss für den Bau einer neuen Produktions- und Lagerhalle bei GEA Bock (www.bock.de) gefallen. Bis Mitte 2012 erweitert...

mehr
Ausgabe 01/2013 Wärme für einen Neubau

Flüssiggasbetriebene Infrarotheizung für die Halle

Das inhabergeführte Unterneh­men Biglari, Anbieter für Tele­kom­muni­kationstechnik, unter­hält eines der weltweit größten Ersatzteillager für Tele­kom­muni­ka­tionsgeräte. Mit ihrem...

mehr
Ausgabe 09/2022 Herausforderungen bei der TGA-Planung

Halle ist nicht gleich Halle

Jedes Gebäude ist einzigartig und bedarf einer individuellen, projektspezifischen TGA-Planung. Das betrifft auch und besonders Hallen, denn Halle ist nicht gleich Halle. So gilt es z. B. die...

mehr