UN-Klimakonferenz Paris

Hohe Erwartungen an die Politik

Seit der Klimakonferenz von Kopenhagen im Jahr 2009, die mit sehr hohen Erwartungen gestartet und mit gelinde ausgedrückt mäßigen Ergebnissen endete, hatte keine Folgekonferenz mehr eine so große Bedeutung wie die unmittelbar bevorstehende in Paris. Die 21. UN-Klimakonferenz, zugleich das elfte Treffen zum Kyoto-Protokoll, soll nun den Durchbruch bringen. Die Anstrengungen im Vorfeld sind groß. So war auf der 7. Deutschen Wärmekonferenz in Berlin (mehr dazu auf Seite 6) zu erfahren, dass das Kabinett im November eine Effizienzstrategie Gebäude bekanntgeben will. Auch ein autofreier Sonntag in Paris diente als medienwirksame Maßnahme im Vorfeld der UN-Klimakonferenz.

Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Sanierungstest der gemeinnützten Beratungsgesellschaft co2online, bei dem 180 sanierte Wohngebäude auf die Wirksamkeit der umgesetzten Maßnahmen untersucht wurden. Auffällig ist, dass auch bei gleichen Maßnahmen die Ersparnisse zwischen 8 und 50 % schwankten. Die Ursache wird in der fehlenden Qualitätssicherung bei den Sanierungsmaßnahmen angesehen.

Zu wenig Wert wird bisher auf die Überprüfung der Auswirkung einer Sanierung gelegt. Dabei könnten nach Prof. Dieter Wolff, Ostfalia Hochschule, 4,7 bis 6,2 Mio. t CO2 im Jahr durch wirksame Sanierungen zusätzlich eingespart werden. Hier könnten Qualitätsstandstandards und ein Erfolgsnachweis als Förderinstrument wirksame Mittel für einen größeren Erfolg  sein.

Nun bleibt zu hoffen, dass auf der Klimakonferenz in Paris nicht nur kurzfristig wirksame, spektakuläre Aktionen bekanntgegeben werden, sondern echte, überprüfbare Maßnahmen, die wirksam den CO2-Ausstoß senken, stärker auf erneuerbare Energien setzen und nicht zuletzt Gebäude als Heimstatt und Arbeitsstätten der Menschen energetisch langfristig nutzbar gestalten.

Echte Konzepte sind gefragt, um die
Energiewende als Strom- und Wärmewende
in den Köpfen der Menschen zu verankern.
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