Vorzeigesanierungsprojekt in Hannover
„Die aktuelle Energiesituation und die Klimakrise betreffen TGA-Planungsbüros, Entscheider von Wohnungsbaugesellschaften und Architekten in ihrer Arbeit in besonderer Weise. Denn vor dem Hintergrund der vorhandenen Bausubstanz von Millionen von Objektbauten in Deutschland entsteht ein neues Geschäftsfeld, das maßgeblich mit dazu beitragen wird, unsere energetische Zukunft zu sichern. Dies ist Herausforderung und Chance zugleich für einen neu entstehenden und sich rasant entwickelnden Markt“.
Mit diesem Ansatz hatten der Bauverlag und Stiebel Eltron gemeinsam zu einem Symposium am 15. Oktober 2008 nach Hannover eingeladen, um namhafte Experten zu Worte kommen zu lassen und mit ihnen zu diskutieren. Rund 200 Teilnehmer folgten der Einladung, um sich einerseits über die unterschiedlichen Ansätze zur aktuellen Klimadiskussion und den damit verbundenen planerischen und ausführungsbezogenen Maßnahmen zu informieren; andererseits, um am Beispiel der „Schaufelder Straße 9 in Hannover“ ein Praxisobjekt zum Thema „Energieeffizienz“ präsentiert zu bekommen.
Bei der „Schaufelder Straße 9“ handelt es sich um ein Sanierungsobjekt mit 34 Wohnungen verschiedener Größe und zwei Gewerbeeinheiten, das Dr. Ulrich Stiebel erworben und auf Passivhausstandard umgebaut hat (es ist als „dena-zukunftshaus 2007“, als energetisch optimal saniert, ausgezeichnet). Das Besondere ist die Möglichkeit der Vermietung der Wohnungen bzw. der gewerblichen Räume. mit der so genannten Warmmiete, und damit eine Win-win-Situation für den Inverstor/Vermieter wie auch für den Mieter. Die energetisch optimierten Wohnungen bieten aufgrund der geringen Heiz-Nebenkosten den Mietern langfristig ein nahezu konstantes Mietniveau.
Das Mehrfamilienhaus „Schaufelder Straße 9“ zeigte sich als ein hervorragendes „Best-Practice-Projekt“, um eine durchgeführte energiegerechte und energieeffiziente Sanierung transparent zu machen und mit allen Maßnahmen zu verdeutlichen. Die nach Passivhaus-Standard erfolgte Sanierung führte zu einem Heizenergiebedarf von 230 auf 15 kWh/m2a. Mit dem Einsatz von Wärmepumpen in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage ist nicht nur die Energiebilanz ausgeglichen, sondern auch eine CO2-neutrale und regenerative Energieerzeugung gewährleistet. Die Referenten der Veranstaltung konnten mit ihren Ansätzen den Zuhören nicht theoretisch, sondern auch praxisorientiert Beispiele aufzeigen, wie man Gebäude energieeffizient plant, um den Energieverbrauch zu senken. Übereinstimmung herrschte in der Meinung, bei anstehenden Sanierungsmaßnahmen keine Einzelmaßnahmen durchzuführen, sondern immer die Prozessqualität zu berücksichtigen und mit den Fachleuten ein integratives Konzept zu entwickeln.