WRG muss sauber bleiben
Die Wärmerückgewinnung, vorgeschrieben für Lüftungsanlagen mit mehr als 4000 m³/h Luftleistung, ist in der Praxis oft ein Ärgernis. Vor allem dort, wo die Abluft stark belastet ist, beispielsweise in gewerblichen Großküchen. Dort sind die Wartungskosten nicht selten höher als die versprochene Energieeinsparung. Laut Rentschler Reven (www.reven.de/kuechennebel) liegt das an falschen Fettfiltern, die zu viele Aerosole in den Abluftkanal passieren lassen. Der Wärmerückgewinner (WRG) verschmutzt dann in kurzer Zeit und muss periodisch gereinigt werden, weil sonst der Wärmetauscher wirkungslos wird. Großküchenbetreiber und auch Lebensmittelverarbeiter wissen davon ein Lied zu singen.
Der richtige Fettabscheider
Reven empfiehlt für die Abzugshaube daher hochwirksame Fettabscheider nach dem Cyclonprinzip. Hierbei wird die belastete Abluft durch wiederholte Luftumlenkung in Rotation versetzt, so dass die Fettpartikel ausgeschleudert werden. Das Fett fließt an den polierten Lamellen in die Sammelrinne ab. Cyclonabscheider speichern das Fett also nicht wie ein herkömmlicher Filter und reinigen sich praktisch von selbst. Abluftkanal und Wärmerückgewinner bleiben weitgehend sauber, was auch den baulichen Brandschutz verbessert.
Herkömmliche Gestrickfilter aus Aluminium sind für Großküchenhauben und Lüftungsdecken ohnehin nicht mehr zugelassen. Oft werden sie durch Prallbleche ersetzt. Auch hier ist ein kritischer Vergleich geboten. Wichtig ist, dass der Abscheider aus Edelstahl gefertigt ist und ein Prüfzeichen für die Flammendurchschlagsfestigkeit hat. Das fordert die DIN 18 869-5 und unterscheidet zwei Bauformen an Fettabscheidern: Bauart A (auf Flammendurchschlag geprüft) und Bauart B (nicht geprüft). Letztere dürfen nur noch in Nebenbereichen, z. B. bei der Speisenausgabe und -lagerung, eingesetzt werden, nicht aber über dem Herdblock und über anderen thermischen Geräte.
Der Hinweis auf „flammenhemmende“ Eigenschaften genügt nicht. Allein ein Prüfzeichen gemäß erwähnter DIN18 869-5 oder der amerikanische UL-Richtlinie 1046 ist eine eindeutige Kennzeichnung. Im Brandfall kommt die Betriebshaftpflicht bei Verstößen gegen diese Sicherheitsregel nicht auf. Fehlt das Prüfzeichen, ist der Fettabscheider allenfalls flammenhemmend, aber nicht auf Flammendurchschlag geprüft.
Filtertausch empfohlen
Küchenbetreiber, die noch alte Filter haben, sollten diese gegen regelkonforme Cyclonabscheider austauschen. Das ist aufgrund der genormten Abmessungen problemlos. Fallweise ist der Einbau eines Kanalabscheiders in den Abluftkanal sinnvoll – zwischen der Abzugshaube und dem Wärmerückgewinner. Der Kanalabscheider fängt dann die restlichen Aerosole ab, die der Fettfilter nicht erfasst. Auf Wunsch ist zusätzlich ein Geruchsabscheider eingebaut.
Vor allem in großen Küchen ist laut Reven der Kanalabscheider eine wirtschaftliche Investition. Er vermeidet die sonst hohen Reinigungskosten für den Wärmerückgewinner. Hochwirksame Kanalabscheider sind dreistufig ausgeführt: Ein Cyclonabscheider fängt die Fettnebelreste ab; ein nachgeschaltetes UV-System und ein Edelstahlkatalysator beseitigen die Geruchsstoffe. Die Abscheideleistung ist in Stufen regelbar, was die Standzeit der Kombination – vor allem der UV-Röhren – bis auf 20 000 Betriebsstunden erhöht.
Der Einbau eines Kanalabscheiders mit zusätzlichem Geruchsfilter ist ferner beim Umluftbetrieb geboten – also dort, wo die gereinigte Luft wieder in den Raum zurückströmt. Und wo fettreich und auf engem Raum gekocht wird, beispielsweise bei Imbissstuben in Einkaufspassagen und Bahnhofshallen. Hier strömt die Abluft in der Regel ebenfalls wieder in den Verkehrsbereich zurück. Und die Gäste sollen schließlich nicht als wandelnde Bratwurst in den Zug steigen oder nach Hause kommen.
Peter Göhringer