Corona und Digitalisierung
Eine Krise als Katalysator für neue Arbeitsweisen?!
Marcus Lauster, stellv. Chefredakteur
Bild: tab
Die weltweite Pandemie mit dem Corona-Virus Covid-19 wird die Gesellschaft und damit auch das Bauwesen noch längere Zeit beschäftigen und wohl auch in vielen Bereichen mittel- bis langfristig verändern. Viele Arbeiten können in der Planungsbranche durchaus im Home Office mit allen digitalen Möglichkeiten bis hin zur Videokonferenz aufgefangen werden. Wie aber sieht es mit Angebots- und Beratungsterminen, Baubesprechungen und der Bauüberwachung aus? Diesen und weiteren Fragen dürfen sich die Inhaber und Lenker von Planungsbüros und ausführenden Unternehmen aktuell stellen. Denn die Möglichkeiten der persönlichen Kontaktaufnahme werden immer deutlicher eingeschränkt.
„Ich denke, dass wir in der Vorbereitung unserer Kommunikation zu höherer Disziplin gezwungen sein werden und damit effizienter gemeinsame Ergebnisse erzielen werden können“, sagt Univ.-Prof. Christoph M. Achammer, Vorstandsvorsitzender von ATP und Professor am Lehrstuhl für integrale Bauplanung und Industriebau, Institut für interdisziplinäres Bauprozessmanagement, in einem aktuellen Interview (https://presse.atp.ag/de/news-detail/415-corona-wird-gerade-auch-unsere-arbeitswelten-nachhaltig-verandern ).
Gespräche können per Telefonat, mit Videokonferenzen und Online-Präsentationen durchgeführt werden und dabei helfen, so manches Problem auszudiskutieren. Zudem gibt es immer mehr digitale Helfer vom Laserscanner bis hin zu Drohnen, die alle für eine Entscheidung notwendigen Daten bereitstellen. Hier bekommt die Datenkonzentration, -auswertung und -interpretation eine noch größere Bedeutung als bisher.
Weiterhin gibt es deutliche Einschränkungen in der Kommunikation. Nicht umsonst sind Präsenzveranstaltungen, wie sie auch unser Verlag üblicherweise anbietet, sonst so gefragt. Hier bieten Webinare aktuell eine brauchbare Alternative. Denn auch der Austausch über Fachmessen und andere Präsenzfortbildungsmaßnahmen ist derzeit nicht möglich. Es ist absehbar, dass die Digitalisierung in diesem Jahr einen gewaltigen Schritt nach vorne machen werden muss und wird. Die Telearbeit wird zum Alltag. Der persönliche Kontakt wird seltener und damit wertvoller.
Hier wirken die aktuelle Krise und die Kontaktbeschränkungen wie ein Katalysator auf die Veränderungen im Geschäftsleben. Sie beschleunigen eingeschlagene Pfade auf geradezu dramatische Weise.
Diesen Veränderungen gilt es sich jetzt ganz schnell zu stellen und entsprechende Weichenstellungen im eigenen Unternehmen vorzunehmen: Sollen geplante Investitionen in einen neuen Besprechungsraum getätigt werden, oder ist eine entsprechende Software, die Telekonferenzen ermöglicht, nicht vielleicht sinnvoller? So manche Entscheidung muss auf den Prüfstand, um das eigene Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen.
Nehmen Sie sich die Zeit für ein kurzes Innehalten und stellen Sie sich diesen drängenden Fragen? Nach aktuellem Stand der Lage ist eine komplette Kehrtwende der Situation noch nicht in greifbarer Nähe.
Wie gehen Sie mit der aktuellen Situation um? Wie geht es Ihren Unternehmen? Welches sind Ihre drängendsten Probleme? Schreiben Sie uns in der Redaktion!