Hohe Inflation bietet Potenzial für effiziente Gebäudetechnologie
Markus Münzfeld,
Chefredakteur tab
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Stark gestiegene Energiepreise, Lieferengpässe und die Rücknahme der zeitweisen Mehrwertsteuersenkung haben die Inflation des vergangenen Jahres auf den höchsten Stand seit 28 Jahren getrieben. Die Teuerungsrate in 2021 betrug nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes etwa 3,1 %. Und im Monat Dezember legten die Preise sogar um 5,3 % zu. Allein den Energiemarkt betrachtet, hat sich z.B. der Preis für leichtes Heizöl von November 2020 bis November 2021 in Deutschland mehr als verdoppelt. Und die Kilowattstunde Strom kostet in der Grundversorgung aktuell bei vielen Energielieferanten fast 50 Cent. Das alles kommt nicht von ungefähr – und Ursachen dafür gibt es einige, sei es durch erhöhte Beschaffungskosten oder gestiegene staatliche Abgaben. Hier ist insbesondere die CO2-Steuer zu nennen. Zudem treiben brisante Medienmeldungen – wie ein Stopp für die Gas-Pipeline „Nord Stream 2“ oder die Insolvenzanmeldungen einiger Energieversorger, die es in den letzten Monaten gegeben hat – die Preise nach oben. Und ein Ende der Fahnenstange ist damit sicherlich noch nicht erreicht.
Mit Blick auf das tägliche Planungsgeschehen bietet sich in dieser Situation mehr denn je die Chance, energieeffiziente TGA-Komponenten und -Systeme im Bauprojekt zu integrieren. Dazu stehen der Einsatz von Erneuerbaren Energien und die Übergangstechnologien nach wie vor im Fokus des Geschehens. Auch bieten Autarkie-Lösungen gute Möglichkeiten, sich von solchen Marktsituationen unabhängiger zu machen.
Um die Sanierungsbereitschaft von Auftraggebern darüber hinaus leichter zu gestalten, unterstützen die umfassenden Angebote der Bundesförderung für effiziente Gebäude – kurz BEG – die finanzielle Umsetzbarkeit. Bis zu 50% Förderung lassen sich im besten Fall so z.B. bei dem Austausch einer Ölheizungsanlage gegen eine Wärmepumpenanlage in Kombination mit einer Fachplanung und Baubegleitung erzielen. Noch besser können die Anreize zur Sanierung kaum sein. Vor diesem Hintergrund wünsche ich Ihnen gutes Gelingen und viel Erfolg für Ihre Projekte im Jahr 2022!
Ihr tab-Chefredakteur
Markus Münzfeld