Wärmepumpen für Logistikhalle

Hersteller erweitert Firmenzentrale

Mehr Platz, bessere Abläufe und gute Arbeitsbedingungen – all das erfüllt das neue Remko-Logistikzentrum am Hauptstandort in Lage. Das gebäudetechnische Konzept beinhaltet u.a. die Nutzung eigener Geräte für das Heizen und Kühlen. Fünf in Kaskade geschaltete Wärmepumpen temperieren die neue Halle, die Wärmeverteilung erfolgt über Luftkonvektoren.

Remko konnte in den vergangenen Jahren eine positive Entwicklung verzeichnen, vor allem die Wärmepumpen-Modelle, Klimageräte und Luftreiniger werden nach wie vor stark nachgefragt. Die Konsequenz des Wachstums war mehr Platzbedarf für Verwaltung, Produktion, Lager etc. In den vergangenen Jahren löste das Unternehmen die gestiegenen Anforderungen mithilfe von Außenstandorten, weil an der Firmenzentrale keine Erweiterungsmöglichkeiten gegeben waren. Dies änderte sich 2020, als durch drei freie Grundstücke neben dem eigenen Areal doch noch ein Ausbau am Hauptstandort möglich wurde. Das kleinste Grundstück wurde als Parkfläche eingeplant. Das Zweite, das sich östlich auf ganzer Länge direkt an den Remko-Bestand anschließt, war bereits mit einer Halle bebaut. Hier sind jetzt Wareneingang und Werkstatt untergebracht. Durch einen Übergang zur neuen Halle werden die Wege möglichst kurz gehalten. Daran grenzt das dritte Grundstück an, sodass insgesamt eine Fläche von ca. 7.700 m² hinzugewonnen wurde.

Die planerische Herausforderung betraf eine ganze Reihe von Aspekten: Wichtig waren u.a. die Verknüpfung von Bestandsgebäuden mit dem Hallenneubau inkl. der entsprechenden Zufahrten, die bestmögliche Nutzung der Hanglage sowie eine kluge Entwässerung der neuen Dachflächen. Die Umsetzung lag in Händen der RRR Stahl- und Gewerbebau GmbH, die auch als Bauträger auftrat.

Das neue Logistikzentrum schließt, mit einer Brandwand getrennt, zunächst mit einer Verlängerung an den Bestand an, darauf folgt eine etwas kleinere Halle ohne Keller sowie das größere Gebäude mit Untergeschoss. Dieses Konzept mit einer Unterkellerung ist für die Nutzung als Logistikhalle eher unüblich. Hier hat es aber den Vorteil, dass der Keller durch die Hanglage einen direkten Zugang bietet. Das Erdgeschoss wiederum befindet sich auf einer Höhe mit dem Bestand. Damit gewinnt Remko zusätzlich Nutzfläche.

Ausstattung mit eigenen Geräten

Als Spezialist für Wärme und Klima war es für das Unternehmen naheliegend, die Geräte auch im eigenen Neubau einzusetzen. Für eine zweigeschossige Halle dieser Größe eignet sich die modulare Energiezentrale „SQW“, eine Wärmepumpe, die je nach Bedarf zu größeren Einheiten gekoppelt werden kann. Um die gewünschten 150 kW zu erbringen, wurden insgesamt fünf Elemente zusammengefügt. In erster Linie wird die Anlage für das Heizen genutzt, die Kühlfunktion kann bei Bedarf aktiviert werden. Da die Halle nach dem aktuellen Dämmstandard errichtet wurde, wird kein übermäßiger Kühlbedarf erwartet.

Die modularen Energiezentralen können entsprechend dem erforderlichen Leistungsbedarf als Kaskade eingesetzt werden. Für die neue Halle entschied sich die hauseigene Planungsabteilung, drei und zwei Wärmepumpen zu verbinden. Daraus ergibt sich eine weitere hydraulische Verschaltung, damit die Gesamtleistung zur Verfügung steht. Auch hier kommt bei der Montage der hohe Vorfertigungsgrad zum Tragen – die Installation funktionierte reibungslos und ging schnell vonstatten.

Damit die Geräuschbelästigung im Umfeld gering bleibt, wählte der Hersteller die sogenannte Low-Noise-Ausführung. Sie verfügt über eine zusätzliche Schalldämmung am Kompressor. Damit lässt sich eine Schallreduzierung von bis zu 5 dB(A) realisieren.

Verteilung von Wärme und Kühle

Normalerweise bietet es sich an, Wärmepumpen mit Flächenheizung zu kombinieren. Für eine Halle wie die hier vorgestellte wäre das eine Betonkernaktivierung. Allerdings konnte eine Flächenheizung nicht umgesetzt werden, durch die zweigeschossige Bauweise wäre die Traglast für das obere Geschoss zum Problem geworden. Daher entschied sich das Unternehmen, in der ca. 7,5 m hohen Halle Warmwasser-Heizautomaten für Niedertemperatur-Anwendungen einzusetzen. Die Luftkonvektoren der Serie „PWN HK“ lassen sich sowohl für das Heizen als auch für das Kühlen verwenden.

Durch ihre Anordnung in der Halle wird eine Zonierung in zwei Temperaturbereiche realisiert. In der ersten Zone, in der sich Arbeitsplätze befinden, werden 18 °C angesetzt, in der zweiten als reine Lagerfläche reichen ca. 15 °C. Dies wird durch kleinere oder größere Abstände zwischen den Geräten gelöst. Ergänzt wird das System mit Deckenventilatoren, die die warme Luft nach unten befördern. Mit der Variante „DVL-K“, die knapp unter der Decke befestigt wird, bleibt auch an diesen Installationsorten der komplette Lagerplatz erhalten.

Als weitere Komponente kommt ein Pufferspeicher „MPS 2000“ zum Einsatz, der mit seinen 2.000 Litern Inhalt zwischen den Wärmepumpen und der Wärmeverteilung installiert wurde.

Steuerung des Heiz- und Kühlbedarfs

Die modulare Energiezentrale passt sich der Außentemperatur an und stellt immer die richtige Menge Wärme oder Kälte zur Verfügung. Kontrolliert wird dies mit Raumtemperaturreglern, die die Luftkonvektoren bedarfsgerecht steuern. Je nach Betriebsmodus (Sommer oder Winter) muss der Wirksinn des Thermostats umgeschaltet werden. Im Wintermodus, wenn die Temperatur in der Halle fällt, wird die Temperatur erhöht – und umgekehrt im Sommermodus.

Da das Unternehmen großen Wert auf Nachhaltigkeit legt, gehören auch Photovoltaik-Anlagen zum gebäudetechnischen Konzept. So gibt es bereits drei Photovoltaik-Anlagen auf Dächern im Bestand. Eine ältere liefert ihren Ertrag bis zum Auslaufen der Förderung komplett ins Netz, zwei neuere auf dem Ersatzteillager und dem Entwicklungsgebäude dienen vorrangig der Eigenstromnutzung. Damit stehen 29 kWp zur Verfügung. Die Erweiterung auf dem Dach der neuen Halle ist in Vorbereitung. Sie wird mit dem Betrieb der modularen Energiezentralen gekoppelt. In einem nächsten Ausbauschritt ist geplant, den selbst erzeugten Strom zu speichern. Damit ließe sich die Effizienz der Gesamtanlage nochmals deutlich erhöhen.

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