(Un)sichere Zeiten
TGA-Branche zwischen politischer Neuausrichtung und der Fortführung von Maßnahmen zur DekarbonisierungEine gute Entwicklung der (Bau)wirtschaft ist in vielen Punkten vom politischen Geschehen abhängig. So ist insbesondere eine klare Zielausrichtung mit verlässlichen Rahmenbedingungen und Förderprogrammen notwendig. Von diesen Bestrebungen ist die Regierung derzeit aber weit entfernt. Denn das jetzt bestehende Regierungsaus der Ampelkoalition, welches Orientierungslosigkeit und viele offene Fragen mit sich bringt, schafft hier Verunsicherung sowohl für Auftraggeber als auch Auftragnehmer. Für die TGA-Branche hat dies wieder einmal lähmende Auswirkungen zur Folge, die vor nicht allzu langer Zeit schon da waren und zum Teil noch sind. Die Rede ist vom Fauxpas zum Bundeshaushalt 2024, der erst im Februar dieses Jahres in Erscheinung getreten ist, da zuvor von Regierungsseite der Klimaschutz- und Transformationsfonds verfassungswidrig eingeplant und durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts um 60 Mrd. Euro erleichtert wurde, sodass letztlich Förderprogramme und die Durchführung von Projekten zum Erliegen kamen.
Markus Münzfeld,
Chefredakteur tab.
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Für die aktuelle Lage stehen somit einige dunkle Wolken am Himmel. Beispiel: Nachtragshaushalt 2024. Dieser ist nötig, da der Bund in diesem Jahr an einigen Stellen nicht mit den Geldern auskommt, bspw. für die Förderung erneuerbarer Energien und für die Mindereinahmen aus dem europäischen Emissionshandel. Doch wie viele Gesetze wackeln diese Vorhaben, weil Mehrheiten im Parlament dafür fehlen. Und dass ein Bundeshaushalt für das kommende Jahr überhaupt noch in diesem Jahr zustande kommt, ist unwahrscheinlich. Hingegen etwas Gutes: Nach ersten Aussagen des neuen Finanzministers Jörg Kukies – Stand Mitte November – soll es keine Haushaltssperren geben. Und somit bleibt nun abzuwarten, welche politische Ausrichtung die Neuwahl, die wahrscheinlich am 23. Februar 2025 stattfindet, ergibt und welche Auswirkungen dies auf den bisherigen Kurs zur Dekarbonisierung sowie dem Einsatz von erneuerbaren Energien mit sich bringen.
Die wirtschaftlichen Aussichten für die TGA-Branche sind damit zweigeteilt: Während ein Teil der Projekte vielleicht auf die „Wartebank“ geschoben werden, was in Zeiten zwischen Legislaturperioden immer wieder zu beobachten ist, bleiben aber durch die vielfältigen Aufgaben in den verschiedenen Gewerken Bauvorhaben weiterhin im Fokus des Geschehens. Dies haben die einschlägigen Messen im laufenden Jahr, wie die SHK+E Essen, die Light+Building in Frankfurt, die IFH/Intherm und besonders die Chillventa, jeweils in Nürnberg, gezeigt. Ob im Klima-/Kälte-, Gebäudeautomations-, Elektro-, Sanitär- und auch im Heizungs-Bereich – die gegenwärtigen Herausforderungen sind umfassend, sodass hier politisch unabhängige Projekte wohl weiter in der Umsetzungsphase bleiben.
Die tab-Redaktion wünscht Ihnen schon jetzt ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start in das neue Jahr! Auch 2025 werden wir Sie wie gewohnt mit relevanten Meldungen und informativen Fachbeiträgen versorgen. Mögen Sie mit Ihren Projekten erfolgreich sein und bleiben!
Markus Münzfeld
Chefredakteur tab