Sichtbarkeit von Frauen fördern

Baustelle Gleichstellung: Hin zu integrierendem Arbeitsumfeld

N-ails, das Berliner Netzwerk für Architektinnen, Innenarchitektinnen, Ingenieurinnen, Landschaftsarchitektinnen und Stadtplanerinnen, weist anlässlich seines 20-jährigen Jubiläums auf die weiterhin in der Branche bestehende Baustelle Gleichstellung hin und fordert die Gleichwertigkeit von Care- und Erwerbsarbeit sowie die Abschaffung des Gender Pay Gap. Vom Vorstand des Netzwerks heißt es: „Unsere Branche ist nach wie vor von einem Berufsbild geprägt, dass sich längst überholt hat. Denn die Werke, die durch Architektur und Bauwesen entstehen, begründen sich in Teamarbeit. Deswegen möchten wir weg vom Bild des ‚Star-Architektentums‘ und hin zu einem integrierenden Arbeitsumfeld, das gesellschaftliche und familiäre Tätigkeiten sowie auch die so wichtige Care-Arbeit umfasst.“

„N-ails hat in den vergangenen 20 Jahren viel bewegt. Dennoch existiert die Baustelle Gleichstellung weiterhin, und deswegen werden wir uns auch in Zukunft für Planerinnen und ein verändertes Berufsbild einsetzen“, heißt es vom N-ails Vorstand.
Bild: N-ails / privat

„N-ails hat in den vergangenen 20 Jahren viel bewegt. Dennoch existiert die Baustelle Gleichstellung weiterhin, und deswegen werden wir uns auch in Zukunft für Planerinnen und ein verändertes Berufsbild einsetzen“, heißt es vom N-ails Vorstand.
Bild: N-ails / privat
Für rund 70 Planerinnen steht ihr 20-jähriges Jubiläum am 11. Oktober in Berlin an. Seit seiner Gründung 2004 fördert der Verein den fachlichen Austausch durch Vorträge, Diskussionen, Ausstellungen sowie Exkursionen und setzt auf Synergieeffekte durch vielseitige fachliche und soziale Kompetenzen. Zur Erhöhung der Sichtbarkeit von Frauen in der Baukultur trägt N-ails durch die Mitwirkung bei Fachkongressen und Symposien bei. Die Planerinnen initiieren gemeinsame Projekte und unterstützen sich bei der Suche nach Partnerinnen für Planung und Bau. So ist der Verein Mitinitiatorin von „Netzwerke Vernetzen“, einem Zusammenschluss bundesweiter Planerinnen-Netzwerke mit regelmäßigem Austausch und Treffen in ganz Deutschland.

„Vernetzung von kleinen Büros“

Im Rahmen von Women in Architecture (WIA25) möchte das Berliner Netzwerk deshalb ein Treffen aller bundesweiten Netzwerke organisieren, mit dem Fokus, gemeinsame Ziele und Forderungen zur Baustelle Gleichstellung zu formulieren. „Gerade die Vernetzung von kleineren Büros ist uns sehr wichtig. Wir fungieren hier als Podium für den Austausch untereinander und gemeinsame Projektentwicklungen“, heißt es weiter von den Vorstandsmitgliedern. Die Branchenexpertinnen von N-ails sind in Ausschüssen und Arbeitskreisen der Architektenkammer Berlin vertreten, z. B. im Rahmen des Mentoring-Programms, und möchten für mehr offene Wettbewerbe und mehr Diversität in der Baukultur einstehen.

Chancengleichheit in der Baukultur

N-ails engagiert sich berufspolitisch für mehr Chancengleichheit in der Baukultur und für den Umbau des Berufsbildes. Seit 2021 ist der Verein mit sechs Frauen in der Vertreterversammlung der Architektenkammer Berlin und stellt mit Hille Bekic eine Vizepräsidentin. N-ails hat zudem das WIA Berlin Festival 2021 initiiert und koordiniert. Es war das erste Festival zum Thema „Frauen in der Architektur“ in Berlin. Gemeinsam mit der Architektenkammer Berlin und circa 35 Akteurinnen fanden vier Wochen lang rund 100 Veranstaltungen an verschiedenen Orten statt, darunter Ausstellungen, Filmreihen, Führungen, Symposien, Vorträge und Workshops. Das Festival findet im Juni 2025 durch die Initiative der Architektenkammer Berlin eine bundesweite Fortsetzung.

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