DGNB veröffentlicht finalisierte Fassung des Gebäuderessourcenpasses

Kostenlose Dokumentationsvorlage zur Kreislaufwirtschaft

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e.V.) hat ihren im vergangenen Jahr vorgestellten Entwurf eines Gebäuderessourcenpasses finalisiert. Die neue Fassung ist frei erhältlich und direkt anwendbar. Der Gebäuderessourcenpass soll als praxisnahes Dokumentationsformat einen wichtigen Beitrag zur Transparenz über die verbauten Materialien, die Treibhausgasemissionen von Gebäuden sowie deren Kreislauffähigkeit leisten, erläutert die Non-Profit-Organisation. Die Grundidee hinter dem Nachweis sei, Transparenz über die wichtigsten materialstofflichen Eigenschaften einer Immobilie zu schaffen. Er soll Auskunft darüber geben, ob Gebäude bereits heute einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten, wie lange sie genutzt und angepasst werden können und ob sie auch zukünftig demontierbar, trennbar und verwertbar, also kreislauffähig sind.

Mit dem Gebäuderessourcenpass kann dokumentiert werden, wie kreislauffähig eine Immobilie ist.
Bild: DGNB

Mit dem Gebäuderessourcenpass kann dokumentiert werden, wie kreislauffähig eine Immobilie ist.
Bild: DGNB
Inhaltlich umfasst das Instrument sechs übergeordnete Bereiche mit insgesamt 25 Teilaspekten. Neben allgemeinen Informationen zum Gebäude und den verbauten Massen geht es in einem zweiten Bereich um die Materialität des Bauwerks, die Herkunft der eingesetzten Materialien sowie die Bau- und Abbruchabfälle, die durch die Baumaßnahme anfallen. Es folgen Angaben zu den Treibhausgasemissionen über den Lebenszyklus sowie die Flexibilität der Gebäudestruktur. Ein weiterer Bereich thematisiert die Demontagefähigkeit, das Materialverwertungspotenzial und eine Zirkularitätsbewertung. Hinzu kommen Angaben zur Form der bereits erfolgten und in Zukunft geplanten Dokumentation.

Dokumentationsvorlage kostenlos auf der DGNB Website

Abhängig davon, welche Informationen zum Gebäude zur Verfügung stehen, ist der Gebäuderessourcenpass in zwei Varianten verfügbar: eine vollständige und eine reduzierte Fassung für den Einstieg. Auf ihrer Website bietet die DGNB unter www.dgnb.de/gebaeuderessourcenpass jeweils ein Beispieldokument für ein fiktives Projekt sowie die entsprechende Vorlage an, die die Verantwortlichen selbst ausfüllen können. Darüber hinaus gibt es insgesamt sechs Zusatzblätter, mit denen eine tiefergehende Dokumentation möglich ist. In Kürze soll zudem noch eine ausführliche Anleitung zur Anwendung der Vorlagen mit einer Detailbeschreibung aller adressierten Themenfelder veröffentlicht werden.

Ein Instrument für verschiedene Zielgruppen

Der Gebäuderessourcenpass bietet Informationen für unterschiedliche Akteure. Eigentümer von Neu- oder Bestandsbauten bekommen Aufschluss über die tatsächlich verbaute Materialität sowie mögliche gesundheitsgefährdende Schadstoffe. Auch erhalten sie Informationen, welche werkstofflichen Potenziale und Werte im Gebäude vorhanden sind. Für Planende bietet das Instrument Mehrwerte, insbesondere wenn die optionalen Zusatzblätter zum Gebäuderessourcenpass gepflegt werden. Diese ermöglichen vertiefende Analysen für eine qualifizierte Beratung von Bauherren sowie die Ausarbeitung von kreislaufgerechten, ressourcenschonenden Varianten. Bauausführende können das Format nutzen, um die von ihnen umgesetzten Maßnahmen systematisch zu dokumentieren und ihre erbrachten Leistungen übersichtlich darzustellen.

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