Deutscher Umweltpreis geht an deutsche Photovoltaik-Pioniere

Verleihung durch Bundespräsident Gauck in Leipzig

Der Deutsche Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ist zum 20. Male vergeben. Aus den Händen von Bundespräsident Joachim Gauck nahmen am 26.10.2012 im Leipziger Gewandhaus der Mitbegründer und Aufsichtsratschef der SMA Solar Technology AG (Kassel), Günther Cramer (59), sowie das Forscher-Unternehmer-Duo Dr. Andreas Bett/Hansjörg Lerchenmüller (beide Freiburg) den mit 500.000 Euro höchstdotierten Umweltpreis Europas in Empfang. Bett (50) ist stellvertretender Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE, Lerchenmüller (45) Geschäftsführer der Soitec Solar GmbH. Der Bundespräsident würdigte die Preisträger als Exponenten für etwas, was ihn auch stolz auf Deutschland mache: Erfindungsreichtum und Unternehmergeist von Menschen, die das Wünschenswerte in Machbares zu wandeln versuchten. „Es reicht ja nicht aus, wenn wir große Worte wählen und politisch korrekt mehr Nachhaltigkeit wünschen. Sie muss zwar politisch gewollt, aber unternehmerisch gestaltet und dann gesellschaftlich akzeptiert werden.“

Die Preisträger hätten mit ihren wegweisenden technischen Entwicklungen und ihrem persönlichem Einsatz in der Photovoltaik weltweit neue Maßstäbe gesetzt und sie damit global maßgeblich vorangebracht, begründete die DBU ihre Auszeichnung. Cramer sei es gelungen, durch konsequentes Fokussieren auf Forschung und Entwicklung die SMA von einem kleinen Ingenieurbüro zum global agierenden Technologie- und Marktführer aufzubauen. Sein Unternehmen zeichne sich durch hochinnovative Solar-Wechselrichter aus, durch die der in Photovoltaikanlagen produzierte Gleich- in netzkonformen Wechselstrom umgewandelt wird.

Bett und Lerchenmüller seien der Prototyp für das erfolgreiche Zusammenspiel von wissenschaftlicher Exzellenz und unternehmerischem Mut, begründete die DBU weiter. Gemeinsam seien sie erfolgreich den weiten Weg von der Vision zum industriellen Produkt gegangen. Mit ihrer Konzentrator-Technologie, die Sonnenlicht mit hocheffizienten Mehrfach-Solarzellen und speziellen Sammellinsen weitaus wirkungsvoller nutzen könne als herkömmliche Silizium-Module, hätten sie neue Maßstäbe in der Photovoltaik gesetzt. Im Ergebnis würden mit dieser Technik Modulwirkungsgrade von derzeit etwa 30 Prozent erreicht, womit die Energieausbeute rund doppelt so groß sei wie bei der gängigen Technologie.

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