DKV-Forschungsbericht Nr. 84 erschienen
Einfluss von Fluid- und Heizflächeneigenschaften auf Wärmeübergang und Blasenbildung beim Sieden 18.12.2014Der DKV (Deutscher Kälte- und Klimatechnischer Verein) hat den Forschungsbericht Nr. 84 veröffentlicht. Er trägt den Titel „Zum Einfluss von Fluid- und Heizflächeneigenschaften auf Wärmeübergang und Blasenbildung beim Sieden“. Autor ist Dipl.-Ing. Stephan Kotthoff, Universität Paderborn
Kurzfassung:
In der Arbeit wird der Einfluss von Fluid und Heizfläche auf den Wärmeübergang beim Blasensieden an horizontalen Kupferrohren untersucht. Der Wärmeübergang wird anhand des Wärmeübergangskoeffizienten α behandelt, der als Quotient aus Wärmestromdichte q und Übertemperatur ∆T der Rohroberfläche definiert ist. Zum Fluideinfluss wird mit zwei 8 mm-Rohren und 23 Fluiden in einem großen Bereich von q und reduziertem Druck p* = p/pc gemessen und die Datenbasis in einem Literaturvergleich erweitert. Im Zuge der Revision des VDI-Wärmeatlasses wurde damit ein Fluid-Parameter Pf aus Oberflächenspannung σ und Steigung dp/dT der Dampfdruckkurve neu definiert und der Fluideinfluss auf α bei mittleren Werten von q und p* stoffgruppen-übergreifend einheitlich beschrieben.
Zum Heizflächeneinfluss wird α mit den o. g. 8 mm-Rohren sowie einem 25 mm-Rohr mit 36 azimutal verteilten Thermoelementen gemessen. Aus den Messwerten und früheren Daten zu Stahlrohren mit D = 4, 8, bzw. 88 mm folgt eine einheitliche relative α(D)-Abhängigkeit. Außerdem wird die Wirkung regelmäßig angeordneter und einfach geformter Makrovertiefungen (mit und ohne Hinterschneidungen) auf der Rohroberfläche als Elementareffekt für das Blasensieden an Hochleistungsrohren untersucht und nachgewiesen, dass der Wärmeübergang durch die Makrovertiefungen bei mittleren bis tiefen reduzierten Drücken verbessert wird und die Hinterschneidungen den Effekt zusätzlich erhöhen. Wegen der Bedeutung für den Heizflächeneinfluss wird die Blasenbildung mit einer Hochgeschwindigkeits-Videokamera exemplarisch gemessen und als wichtigste Ergebnisse gefunden, dass der Wärmeübergang in die an der Rohrunterseite hochgleitenden Blasen ähnlich hoch ist wie in die an den Keimstellen anwachsenden, und dass die Variationsbreite der Blasenparameter so groß ist, dass sie außer mit dem Mittelwert auch mit ihrer Häufigkeitsverteilung charakterisiert werden sollten.
Der Bericht ist zu beziehen
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