Mehr als 4,5 Mio. t CO2-Ersparnis pro Jahr möglich

Studie zeigt Potenzial von erneuerbarem Dimethylether

Der Energieversorger Primagas präsentierte die Ergebnisse einer neuen, unabhängigen Studie über das Potenzial von erneuerbarem Dimethylether (rDME) für die Klimawende in Deutschland. Die Studie zeigt: Mit dem regenerativen Flüssiggas können die Emissionen allein im Gebäudesektor um mindestens 4,5 Mio. t pro Jahr reduziert werden. Der Einsatz von rDME wird aktuell in einem Testprojekt geprüft, um die Marktreife voranzutreiben. Als Alternative elektrifizierte Energieanwendungen wie Wärmepumpen im Gebäudebereich sowie grüner Wasserstoff für die Industrie und gewerbliche Anwendungen geht es bei rDME laut Primagas Geschäftsführer Stephan Klosterkamp darum, auch regionale und lokale Gegebenheiten stärker zu berücksichtigen.

68 % der Fläche Deutschlands zählen zum ländlichen Raum, dort leben rund 32 % der Bevölkerung. Die Studie, die das Research-Institut Frontier Economics erstellt hat, unterstreiche, dass rDME genau dort wesentlich für die bundesweite Reduktion von CO2-Emissionen ist. rDME verursacht je nach Produktionsroute weniger Kohlendioxid: bis zu 98 % weniger als Heizöl und 97 % weniger als fossiles Flüssiggas (LPG). Perspektivisch kann der Energieträger klimaneutral oder mit Negativemissionen hergestellt und genutzt werden. In Privathaushalten und im Gewerbe kann dieser als Brennstoff zur Wärmeerzeugung eingesetzt werden, doch die Anwendungsmöglichkeiten sind weitaus vielfältiger – rDME lässt sich auch als Kraftstoff, als Prozessenergie oder in der chemischen Verarbeitung einsetzen.

Erhöhte Nachfrage bis 2045 möglich

Perspektivisch kann der Energieträger rDME laut Primagas klimaneutral oder mit Negativemissionen hergestellt und genutzt werden.
Bild: Clipdealer

Perspektivisch kann der Energieträger rDME laut Primagas klimaneutral oder mit Negativemissionen hergestellt und genutzt werden.
Bild: Clipdealer
Die Verfasser der Studie haben errechnet, wie hoch das Nachfrage- und Produktionspotenzial von rDME in Deutschland ist. Das Ergebnis: Das Nachfragepotenzial, das allein im Wärmesektor derzeit bei knapp 1 Mio. t pro Jahr liegt, kann 2045 bis zu 4 Mio. t betragen. Bis dahin könnten mehr als 2,2 Mio. Heizungen hierzulande von fossilem Flüssiggas und Öl auf rDME umgestellt werden und zusätzlich sei davon auszugehen, dass auch Sektoren wie Industrie, Land- und Forstwirtschaft ihre rDME-Nachfrage erhöhen werden.

„Der Beitrag zur Klimawende in Deutschland, den der Wärmesektor mithilfe von rDME leisten kann, ist so groß, dass wir daran nicht vorbeikommen,“ sagt Klosterkamp. „Darum fordern wir, dass auch der Gesetzgeber dieses Potenzial erkennt.“ Neben Wärmepumpen und Wasserstoff benötigen auch Lösungen wie rDME laut Klosterkamp politische Unterstützung – sowohl bei der Gesetzgebung als auch beim Aufbau von Produktionskapazitäten. Die Studie lässt sich über die Webseite von Primagas herunterladen.

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