Campus Hamm der Hochschule Hamm-Lippstadt eröffnet

BWK-Gelände wurde Campus

Mit der Entscheidung der nordrhein-westfälischen Landesregierung, eine neue staatliche Fachhochschule in Hamm und Lippstadt (www.hshl.de) aufzubauen, wurde 2009 der Grundstein für eine Hochschule neuen Profils gelegt.

Genau zwei Jahre nach der Grundsteinlegung an der Marker Allee eröffnete die Hochschule Hamm-Lippstadt am 27. Juni 2014 den neuen Campus Hamm. Damit erlebt die noch junge Hochschule einen weiteren Höhepunkt im fünften Jahr nach ihrer Gründung. Im Anschluss an einen offiziellen Festakt öffnete die Hochschule allen interessierten Gästen ihre Türen. Am zweiten Standort der Hochschule, dem Campus Lippstadt, fand die offizielle Eröffnung zwei Wochen zuvor statt. In Ausstellungen präsentierten Studierende und Professoren gemeinsam die Inhalte ihrer Studiengänge. Interessierte erhalten zudem Einblicke in die Arbeit des Fraunhofer Anwendungszentrums. Im offenen Labor gibt es sogar Gelegenheit,  einen 3D-Drucker, einen Lasercutter oder computergesteuerte Fräsen in Aktion zu sehen.  
Seit der Gründung im Jahr 2009 ist eine Menge passiert. Aktuell sind an beiden Standorten zusammen knapp 2200 Studierende in derzeit acht Bachelor- sowie drei Masterstudiengängen eingeschrieben. Im Wintersemester 2014/15 kommen zwei neue Bachelorstudiengänge hinzu. Mit den Neubauten in Hamm und Lippstadt bietet die Hochschule moderne Gebäude und Einrichtungen und damit ideale Bedingungen für die Ausbildung kreativer Ingenieure. Das Land NRW investierte an beiden Hochschulstandorten jeweils etwa 100 Mio. €. Sowohl was die veranschlagten Baukosten als auch die angepeilten Zeiten angehe, bewege man sich im geplanten Rahmen, betonen Präsident Prof. Dr. Klaus Zeppenfeld und Vizepräsident Karl-Heinz Sandknop. Einen besonderen Dank in diesem Zusammenhang richten sie an die Soester Niederlassung des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW, der ein sehr guter Partner während der gesamten Bauphase gewesen sei.


Der Campus

Die Planungsbüro Rohling AG (www.pbr.de) mit Hauptsitz in Osnabrück erstellte in diesem Projekt die Gesamtplanung in den Leistungsphasen 1 bis 4, eine funktionale Leistungsbeschreibung und die Qualitätssicherung. Bauherr ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW Soest.
 
Für die im Jahr 2009 neu gegründete Hochschule Hamm Lippstadt ist in Hamm auf ca. 35.000 m² ein eigenständiger neuer Campus entstanden. Um einen zentralen Platz orientiert sich ein Ensemble aus drei hell geklinkerten Gebäudekomplexen, die sich durch ihre klare Formensprache und funktionale Offenheit auszeichnen. Die zwei Solitäre H1 und H2 nehmen die zentralen Funktionen Hörsaalzentrum, Mensa und Campus-Office sowie Medienzentrum und Verwaltung auf. Das kombinierte Gebäude H3/H4 in gegliederter Kammstruktur ist der größte Gebäudekomplex auf dem Campus. Er bietet Platz für Büros und Labore mit unterschiedlichen Nutzungsanforderungen.  
Der Campus ist geprägt durch die Idee des zentralen Platzes. Alle Gebäude-Haupteingänge sind auf diesen Mittelpunkt ausgerichtet. Von ihm aus werden alle Gebäude auf kurzem Wege erschlossen. Die Architektur des Campus führt Studierende und Lehrende z. B. auf dem Campusplatz, in Meeting Points und Arbeitsbereichen zusammen und regt die Kommunikation an.  
Das Hörsaalzentrum bietet auf drei Ebenen sieben Hörsäle unterschiedlicher Größe mit aufsteigendem Gestühl und neun Seminarräume mit ca. 1150 Sitzplätzen. Die daran angeschlossene Mensa ist eingeschossig organisiert und produziert täglich bis zu 650 Essen, die sich Nutzer aufgrund des Free-Flow-Systems selbständig zusammenstellen können. Medienzentrum und Hochschulverwaltung sind in einem gemeinsamen Gebäudekomplex im südlichen Bereich des Campus angeordnet. Die zweigeschossige Mediathek mit Medienstellplätzen und Nutzerarbeitsplätzen ist modern gestaltet und bietet Studierenden ca. 20.000 Medien. In den Kammstrukturen des Gebäudes H3/H4 sind auf drei Ebenen alle Departmentfunktionen mit Einzelbüros, Großraumbüros, Seminarräumen und Laboren untergebracht. Neben physikalischen und chemischen Laboren verfügt die Hochschule über einen Reinraumbereich und schwingungsgeschützte optische Labore.
 
Der Zugang zum Campus aus der Stadt erfolgt über einen Vorplatz von der Marker Allee. Die Kammstruktur des Gebäudes H3/H4 mit grünen Höfen ist der Stadt zugewandt und bewirkt, dass sich Hochschulbauten und Umgebung miteinander verzahnen. Die Landschaftsplanung für den Campus hat Kuttner & Kahl Landschaftsarchitekten aus Hamburg erstellt, z. B. für die begrünten Innenhöfe. Eine Stellplatzanlage für PKW und Motorräder befindet sich westlich des Hauptzugangs.  
Die Gebäude wurden in Massivbauweise mit Klinkerfassade und Pfosten-Riegel-Konstruktionen aus Aluminiumprofilen ausgeführt. Der beigefarbene kleinteilige Verblendstein unterstreicht die kubische, monolithische Fassade mit eingeschnittenen Fensterbändern und verleiht eine haptisch erlebbare Qualität. Durch die Wahl des Fassadenmaterials wird ein bewusster Kontrapunkt zur industriellen Vergangenheit der Stadt Hamm gesetzt.

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