Deutsche Wasser- und Abwassertechnik
Statistik zum 1. Halbjahr 2011Die Hersteller und Lieferanten von Anlagen und Systemen zur Wasseraufbereitung, Abwasser- und Schlammbehandlung berichten von einem erfolgreichen Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr diesen Jahres. Die Unternehmen konnten im Zeitraum Januar bis August 2011 ihre Exporte von Apparaten zum Filtrieren und Reinigen von Wasser um mehr als 17 % auf rund 494 Mio. € steigern. Weltweit stärkste Exportmärkte waren Russland mit 45 Mio. € vor China mit 35 Mio. €. In die EU-27 Staaten stiegen die Export um 15 € auf rund 191 Mio. € . Stärkste Märkte in dieser Region waren Frankreich mit 24 Mio. €, gefolgt von Italien mit 22 Mio. €.
Produktion und Umsatz legen zu
Die Produktion von Komponenten und Systemen zur Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung (Produkte die in der amtlichen Statistik unter der Gütergruppe 282912 erfasst sind, ohne Armaturen, Pumpen, MSR-Technik) wuchs im 1. Halbjahr 2011 um rund 22 % auf ein Volumen von 458 Mio. €.
„Die Umsatzerwartungen in zweiten Halbjahr 2011 werden von rund 78 % der VDMA-Unternehmen der Wasser- und Abwassertechnik positiv eingeschätzt. Die Exportmärkte Russland und China werden für die deutschen Unternehmen aufgrund des Ausbaus ihrer Industrieproduktionen weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Daneben wird der US-amerikanische Markt für die Lieferungen maschineller Einrichtungen zur Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung an Bedeutung zulegen“, so Richard Clemens, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbands Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate. Die Kapazitäten der Unternehmen seien im 2. Halbjahr 2011 bereits zu 98 % ausgelastet, so Clemens weiter.“
Wichtige Abnehmerbranchen
Entsprechend einer aktuellen Umfrage des VDMA-Fachverbands Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate im Februar 2011 verteilten sich die Aufträge für die Hersteller und Lieferanten von Wasseraufbereitungs-, Abwasser- und Schlammbehandlungsanlagen seit 1. Januar 2011 auf die folgenden fünf wichtigsten Abnehmerbranchen:
Chemische, petrochemische und pharmazeutische Industrie mit 17 %, Nahrungs- und Genussmittel- einschließlich Getränkeindustrie mit 15 %, öffentliche und private Ver- und Entsorger mit 12 %, Kohle, Stahl, Metallurgie mit 9 %, und Energieerzeugung- und -verteilung mit 7 %.
Ressourcenschonung und Energieeffizienz
In der Industrie geht der Trend verstärkt in Richtung ganzheitliche Systembetrachtung mit Kreislaufführung der Prozesswässer und Rückgewinnung der Behandlungschemikalien. „Zunehmend werden energetische Fragestellungen in Richtung CO2-Footprint der Anlagen über den gesamten Lebenszyklus zu wichtigen Argumenten bei der Auftragsvergabe“, berichtet Hans Birle, Referent der VDMA-Fachabteilung Wasser- und Abwassertechnik.
Unternehmen erwarten Zunahme der Auftragseingänge
61 % der Unternehmen konnten im 1. Halbjahr 2011 eine Zunahme der Kundenanfragen verzeichnen. 50 % der Unternehmen rechnen im 2. Halbjahr 2011 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit zunehmenden und 44 % mit unveränderten Auftragseingängen.
Unternehmen wollen Personal einstellen
55 % der befragten Unternehmen berichteten von einer Zunahme und 39 % von einem unveränderten Personalstand seit dem 1. Januar 2011. Im 2. Halbjahr 2011 rechnen rund 39 % der befragten Unternehmen mit einer weiterhin stabilen Belegschaft und 61 % der Befragten beabsichtigen sogar eine Personalaufstockung.
Positiver Start in 2011 steigert Umsätze
Im 1. Halbjahr 2011 konnten 78 % der befragten Unternehmen eine Steigerung ihrer Umsätze gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnen. Beim Geschäftsergebnis legten 35 % der Unternehmen zu und weitere 47 % der Befragten hielten ihr Geschäftsergebnis auf dem Niveau des Vorjahreszeitraumes.
47 % der befragten Unternehmen rechnen im 2. Halbjahr 2011 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit Umsatzsteigerungen und 41 % der Befragten erwarten eine stabile Umsatzentwicklung
Die weltweit wachsende Bevölkerung und der damit verbundene Bedarf Trinkwasser und Nahrungsmitteln werden die Exportchancen deutscher Unternehmen der Wasser- und Abwassertechnik in den nächsten Jahren deutlich erhöhen.