Wasser- und Abwassertechnik – Marktdaten 2010
Die Hersteller und Lieferanten von Anlagen und Systemen zur Wasseraufbereitung, Abwasser- und Schlammbehandlung berichten von einem erfolgreich verlaufenden Geschäftsjahr 2010. Die Unternehmen konnten, im Vergleich zum Vorjahr, ihre Exporte von Apparaten zum Filtrieren und Reinigen von Wasser von 602 Mio. € um mehr als 10 % auf rund 664 Mio. € steigern. Weltweit stärkste Exportmärkte waren Russland mit 57 Mio. € vor China mit 55 Mio. €. In die EU 27-Staaten stieg der Export von 250 Mio. € in 2009 um 12 % auf rund 280 Mio. % in 2010. Stärkste Märkte in dieser Region waren Frankreich mit 37 Mio. %, gefolgt von Spanien mit 31 Mio. %.
Produktion stabil – Umsatz legt zu
Mit einem Volumen von 837 Mio. € (Produkte die in der amtlichen Statistik unter der Gütergruppe 282912 erfasst sind, ohne Armaturen, Pumpen, MSR-Technik) konnte die Produktion von Komponenten und Systemen zur Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung in 2010 nahezu an das Vorjahresergebnis von 850 Mio. € anknüpfen. Der Branchenumsatz, getragen vom Anlagenbau, legte im selben Zeitraum um mehr als 7 % auf 1,450 Mrd. € zu.
„Die Geschäftserwartungen in diesem Jahr werden von der Mehrheit der VDMA-Unternehmen der Wasser- und Abwassertechnik positiv eingeschätzt. Aufgrund der weltweit verschärften Situation bei der Wasserver- und Abwasserentsorgung werden sich den deutschen Unternehmen neue Absatzmärkte erschließen, so Richard Clemens, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbands Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate: „Die deutschen Exporte der Wasser- und Abwassertechnik legten in den ersten beiden Monaten 2011 bereits um mehr als 10 % zu. Die Kapazitäten der Unternehmen seien im 1. Halbjahr 2011 bereits zu 90 % ausgelastet.“
Optimierung der Prozesse verbessert Wirtschaftlichkeit
Die Investitionen im öffentlichen Bereich konzentrierten sich im vergangenen Jahr auf die Erneuerung und Nachrüstung maschinentechnischer Komponenten auf Kläranlagen und Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung. Die Aufträge aus der Industrie resultierten weniger aus dem Bau neuer Produktionsstätten, sondern im Wesentlichen aus Investitionen in moderne Technologien zur Optimierung der Prozesswasserströme.
„Mehr und mehr“, so der Vorsitzende der VDMA-Fachabteilung Wasser- und Abwassertechnik, Gottlieb Hupfer, „erwarten die Kunden heute energieeffiziente Anlagen mit geringem Betriebsmittelverbrauch. Die Möglichkeit der Wiederverwendung des aufbereiteten Wassers senkt zudem die Kosten spürbar und verbessert somit das Betriebsergebnis.“
Wichtige Abnehmerbranchen
Entsprechend einer aktuellen Umfrage des VDMA-Fachverbands Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate im Februar 2011 verteilten sich die Aufträge für die Hersteller und Lieferanten von Wasseraufbereitungs-, Abwasser- und Schlammbehandlungsanlagen seit 1. Januar 2010 auf die folgenden fünf wichtigsten Abnehmerbranchen: Öffentliche und private Ver- und Entsorger mit 30 %, chemische, petrochemische und pharmazeutische Industrie mit 14 %, die Nahrungs- und Genussmittel- einschließlich Getränkeindustrie mit 12 %, die Zellstoff- und Papierindustrie mit 7 % sowie die metallbe- und verarbeitenden Industrie mit 6 %.
Positive Geschäftsentwicklung
Im vergangenen Jahr konnten noch 14 % der befragten Unternehmen eine Steigerung bei den Umsätzen verzeichnen und 50 % zumindest das Niveau vom Vorjahr halten. Beim Geschäftsergebnis legten 32 % der Unternehmen zu und weitere 36 % der Befragten hielten ihr Geschäftsergebnis auf dem Niveau des Vorjahres.
55 % der befragten Unternehmen rechnen im 1. Halbjahr 2011 im Vergleich zum 1. Halbjahr 2010 mit Umsatzsteigerungen.
Die weitere Umsetzung europäischer Vorgaben aus der „EU-Wasserrahmenrichtlinie“ und der im Januar 2011 in Kraft getretenen „EU-Industrieemissionsrichtlinie“ in den nationalen Gesetzeswerken der EU-Mitgliedsstaaten werden den Aufschwung in der Wasser- und Abwassertechnik, sowohl im kommunalen als auch im industriellen Bereich, noch zusätzlich verstärken.
Ausführliche Informationen zur Wassertechnik finden Sie im Produktesonderteil der tab 6/2011, die am 30. Mai 2011 erschienen ist.