Energiezentrale der TU Darmstadt wird erweitert

Grundsteinlegung für Contractingprojekt

Die Energiezentrale der TU Darmstadt wird um einen Neubau erweitert: Das Gebäude wird eine komplexe Kälteversorgungsanla ge sowie ein BHKW aufnehmen. Am Freitag, dem 12. Mai 2017, wurde feierlich der Grundstein gelegt.

Die TU Darmstadt wird seit 2016 im Rahmen eines langfristigen Contracting-Vertrags mit der  Projektgesellschaft Entega Steag Wärme GmbH mit Wärme, Kälte und Strom versorgt. Wichtige Bestandteile des Vertrags sind der Ausbau der Energienetze der TU Darmstadt, die Modernisierung des bestehenden Heizkraftwerks und die Errichtung eines neuen Technikgebäudes in unmittelbarer Nachbarschaft auf dem Campus Lichtwiese.

Das neue Gebäude mit einer Grundfläche von rund 600 m2 und 11 m Höhe wird bis 2018 mit zwei „Herzstücken“ ausgerüstet: einem BHKW mit 3 MWel sowie einer Kälteanlage. Zur Kälteerzeugung wird zunächst eine Absorptionskältemaschine (Kälteleistung: 1 MW) eingebaut, die es ermöglicht, aus der im BHKW entstehenden Wärmeenergie auf umweltschonende Weise Kälte zu erzeugen. Diese wird zukünftig in das rund 3 km lange Ringleitungs-Netz eingespeist, das derzeit auf dem Campus Lichtwiese gebaut wird, und wird z.B. den Lichtenberg-Hochleistungsrechner und die technische Laborinfrastruktur im Fachbereich Chemie kühlen. In einem späteren, auf die künftige Entwicklung des Campus Lichtwiese abgestimmten Schritt ist vorgesehen, eine weitere Absorptionskältemaschine mit 2 MW Leistung zu installieren.

Die für die Finanzierung, den Ausbau und den Betrieb der gesamten Anlagen der Energiezentrale eigens gegründete Gesellschaft Entega Steag Wärme GmbH mit Sitz in Darmstadt investiert in diesem und im nächsten Jahr rund 14 Mio. € in die Wärme- und Kälteinfrastruktur. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt 17 Mio. €.

„Das Bauprojekt ist ein weiterer Meilenstein zum ökologisch und wirtschaftlich verantwortungsvollen Ausbau der Infrastruktur der Universität“, sagte TU-Präsident Professor Hans Jürgen Prömel. „Die Energiezentrale trägt wesentlich zur langfristigen Sicherung der zukunftsfähigen und entwicklungsfähigen Energieversorgung der TU Darmstadt und zahlreicher Liegenschaften im Stadtgebiet bei.“ Schließlich werde die Energiezentrale als „Forschungsobjekt hervorragend in das vom Bund finanziell geförderte interdisziplinäre Projekt „Energieeffizienter Campus Lichtwiese“ eingebunden.“ Er fügte hinzu, die Universität unterstütze so konkret die Klimaschutzziele des Landes („CO2-neutrale Landesverwaltung“).

Mit der Erweiterung der Energiezentrale geht auch die Verbindung des Fernwärmnetzes der TU Darmstadt mit dem Fernwärmenetz Darmstadt Nord einher. Über diese Verbindungsleitung werden künftig jährlich rund 30.000 MWh an Wärme aus dem Müllheizkraftwerk in das TU-Netz eingespeist. So kann die TU Darmstadt den Anteil an aus Kraft-Wärme-Kopplung erzeugter Wärme deutlich erhöhen. 


In den rund 160 Gebäuden der TU Darmstadt wurden 2016 etwa 56.000 MWh Strom, 60.000 MWh Wärme und 5.000 MWh Kälte verbraucht. Nach Abschluss der gesamten Baumaßnahmen (Neubau und Modernisierungen) wird eine Reduzierung der CO2-Emissionen von ca. 9.600 t/a angestrebt.

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