Neuer Pumpenprüfstand bei Grundfos in Wahlstedt
Im Mai 2010 eröffnete Grundfos nach nur acht Monaten Bauzeit den größten und modernsten Pumpenprüfstand Europas. Mit einem Investitionsvolumen von ca. 2,5 Mio. € stellt die in Wahlstedt ansässige Grundfos Pumpenfabrik GmbH die Weichen für die Zukunft ihrer mehr als 650 Mitarbeiter. Der Bau ist Teil der Erweiterung der Produktion von Sprinklerpumpen für die Brandbekämpfung.
Dieses Marktsegment wird von Grundfos seit 2005 mit von Jahr zu Jahr steigenden Verkaufszahlen bedient. Begonnen wurde mit der Fertigung von Sprinklerpumpen nach den deutschen Vorschriften des Verbands der Schadenversicherer (VdS). Nach der Übernahme im Jahr 2007 des amerikanischen Unternehmens Peerless Pumps – dem Weltmarktführer für Sprinklerpumpen nach amerikanischem FM-Standard – wurde auch die Fertigung von FM-zertifizierten Sprinklerpumpen für den europäischen Markt nach Wahlstedt verlegt, um so die Lieferzeiten zu verkürzen und näher am Kunden zu sein. Ab Mitte 2010 werden auch die Sprinklerpumpen und Systeme nach der europäischen Norm hier gefertigt.
Damit ist Grundfos Wahlstedt innerhalb der weltweit agierenden Grundfos Gruppe nicht nur das Kompetenzzentrum für Druckerhöhungsanlagen, sondern auch für Fire Solutions. Hier werden Druckerhöhungsanlagen mit einer Förderleistung von bis zu 600 m³/h sowie elektrisch angetriebene und über Dieselmotor angetriebene Sprinklerpumpen mit Motorleistungen bis zu 400 kW gebaut. Auch die Planung kundenspezifischer Lösungen, die Entwicklungsarbeit und die Produktpflege in beiden Bereichen übernimmt die Wahlstedter Betriebsstätte.
Um die eigenen hohen Qualitätsstandards und gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen, wird jede einzelne Anlage vor der Auslieferung einer sogenannten Nassprüfung unterzogen, bei der unter anderem die Einhaltung des geforderten Betriebspunkts geprüft wird. Mit der Ausweitung des Produktprogramms auf große Förder- und Motorleistungen wurde deshalb auch der Bau eines neuen Prüfstands notwendig.
Mit dem neuen Prüfstand ist Grundfos in der Lage, Pumpen und Pumpensysteme mit einem Förderstrom bis 2.000 m³/h und einer Förderhöhe bis 400 m zu prüfen. Aber auch externe Firmen und öffentliche Institutionen können den Prüfstand nutzen - jeder Kunde hat dabei die Möglichkeit, den Prüflauf live vor Ort zu verfolgen.
Mit dem Bau des neuen Prüfstands wurde im September 2009 begonnen. Für das unterirdische Wasserbecken mit einem Fassungsvermögen von ca. einer halben Millionen Liter mussten bis zu 500 m³ Sand aus der Halle abtransportiert werden und das Fundament mit Betonwänden zusätzlich abgestützt werden. Zum Heben der schweren Lasten wurden im Prüfraum zwei 5t Deckenkräne installiert. Der 400 m² große Prüfraum verfügt zudem über eine aufwendige Schalldämmung, weil die Dieselmotoren der Sprinklerpumpen einen Geräuschpegel bis zu 110 dB(A) verursachen können. Extra für den Prüfstand, der mit der modernsten Prüftechnik ausgestattet ist, wurde auch eine neue Stromversorgung installiert, an die Elektromotoren mit einer Antriebsleitungen bis 500 kW angeschlossen werden können.