Wege zum Wohnen der Zukunft
E.ON.-Modellwohnung in PlaneggUm zu demonstrieren, wie sich neue Technologien in der Praxis bewähren und welche Perspektiven sich realistischer Weise ergeben, hat E.ON eine Modellwohnung in Planegg bei München eingerichtet. In einem „Haus der Zukunft“ werden mit Technologiepartnern verschiedene Modell- und Pilotprojekte getestet, die die Möglichkeiten „intelligenter“ Steuerungssysteme und zeitgemäßer Energieversorgung zusammenführen. Dazu gehört an erster Stelle das faszinierende Thema des „Smart Home“.
Das Konzept
Das Konzept dahinter ist, alltagstaugliche Steuerungstechnologie und Sensorik für den Haushalt mit nachhaltiger Energieerzeugung zu einer Gesamtlösung zu kombinieren. Immer mehr Kunden wünschen sich Lösungen für eine umweltgerechte Lebensweise bei hohem Komfort zu erschwinglichen Kosten. „Smart Home“ ist ein Versuch, diese Kundenwünsche zu erfüllen. Zwar sind die Technologien für die meisten Aspekte des täglichen Lebens grundsätzlich vorhanden. Für die Umsetzung praxistauglicher Lösungen müssen zahlreiche Gesichtspunkte über die reine Funktionalität hinaus berücksichtigt werden: Sicherheit und Zuverlässigkeit im Einsatz, leichte Implementier- und Bedienbarkeit, lange Lebensdauer, attraktives Design, möglichst miniaturisierte Auslegung – und das alles zu einem Preis, der die Lösung für den Durchschnittshaushalt attraktiv macht. „Eine ,Smart Home’-Lösung muss sich gerade in unterschiedlichen Praxistests bewähren – so beispielsweise im Haus der Zukunft in Planegg“, sagt Alexander Pippert, Leiter Smart Home bei E.ON. „Damit legen wir die Basis für die Entscheidung, mit welchen Produkten und Leistungen E.ON in den Markt geht.“
Die Technik
Über eine zentrale Steuerungseinheit werden verschiedene Komponenten miteinander vernetzt. Diese können dann über Funk sowohl zentral im Haus als auch über das Internet oder mobil über Smartphones oder Tablets angesteuert werden. Steckdosen, Licht, Belüftung und Heizung lassen sich aus der Ferne regeln oder einsehen, die Raumtemperatur kann verändert oder die Stellung der Fenster kontrolliert werden. Gleichzeitig verbindet die Modellwohnung das „intelligente“ Heim mit den Forderungen der Verbraucher nach sauberer Energieerzeugung durch Integration einer Photovoltaikanlage und einer Kraft-Wärme-Kopplungseinheit. Was sich bezüglich der Funktionalität so einfach liest, ist bei der technologischen Umsetzung anspruchsvoll. Es darf dem Anwender nicht komplex erscheinen und muss sich harmonisch in den Haushalt und die Gestaltung einer Wohnung integrieren lassen. Das beginnt bei der als flaches, etwa DIN-A4-großes Gerät ausgelegten Zentraleinheit, über die die angeschlossenen Komponenten angesteuert werden. Sie lässt sich unauffällig etwa an der Wohnzimmerwand anbringen und erreicht von dort per Funk sämtliche Räume des Haushalts. Hier laufen die Informationen der im Haus verteilten Komponenten zusammen, und von hier gehen die Kommandos an die verschiedenen Aktoren und Sensoren. Zu den vernetzten Komponenten, mit denen die Zentraleinheit kommuniziert, gehören Taster, spezielle Funktionsstecker, Streichholzschachtel-große Fenster- und Türkontakte, Heizkörperstellantriebe sowie Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren.
Per Touchpad-Tablet oder Smartphone können die Bewohner nun über eine entsprechende App aus der Wohnung oder von unterwegs die verschiedensten Aktionen veranlassen oder Informationen einholen. Das bezieht sich derzeit vor allem auf die Anwendungsfelder Heizung, Lüftung und Beleuchtung. So lässt sich die Heizung über den ansteuerbaren Stellantrieb regeln. Mit eigenen Sensoren melden Türen und Fenster, ob sie geschlossen oder offen sind. In Zukunft kann ihre Stellung sogar verändert werden. Um Heizenergie zu sparen, schaltet sich auf Wunsch die Heizung automatisch aus, wenn die Fenster geöffnet werden.
Ein Bewegungsmelder regelt die Leuchten in den Zimmern, eine programmierbare Dimmfunktion ist in Vorbereitung. Ebenso kann künftig bei Tageslicht die Rollo-Stellung je nach Sonnenlichteinfall automatisch verändert werden. Doch die Vernetzung im Haus der Zukunft von E.ON erlaubt darüber hinaus auch die Voreinstellung von Szenarien. So kann etwa das Einschalten des Fernsehers eine bestimmte Beleuchtungskonstellation und Raumtemperatur aktivieren.
Jede Aktivität kann per Touchpad oder Smartphone zu jedem beliebigen Zeitpunkt und von jedem Ort mit Handynetz oder Internetverbindung ausgeführt werden – also etwa das Einschalten der Heizung aus dem Auto nach einem Wochenendausflug. Wenn in naher Zukunft entsprechende Schnittstellen für Haushaltsgeräte vorhanden sind, lassen sich auch per Fernzugriff Geschirrspüler, Waschmaschinen, Gefriergeräte oder der Herd ein- oder ausschalten. Die zermürbende Frage „Habe ich den Herd wirklich …?“ gehört dann der Vergangenheit an.
Die Verknüpfung von Eigenerzeugung, Speicherung, dezentralen Quellen, flexiblen Preisen bis hin zur Einbindung von Elektroautos wird der Schlüssel unserer Energiezukunft. „Smart Home“-Anwendungen werden dabei ihren Platz einnehmen“, begründet Stefan Vogg, Vorsitzender der Geschäftsführung von E.ON Vertrieb Deutschland, das Engagement seines Unternehmens auf diesem Gebiet. „Unsere Lösungen verschaffen den
Kunden mehr Komfort und Sicherheit und zudem jederzeit Transparenz über den eigenen Stromverbrauch sogar einzelner Geräte.“ Eine wichtige Komponente ist der „E.ON Smart Meter“. Er funktioniert wie ein Sender, dessen verschlüsselte Signale über eine Leitstelle zum geschützten E.ON Kundenportal im Internet geschickt werden. Nach Eingabe seines individuellen Passwortes kann der Kunde dann seine Verbrauchsdaten abrufen. Diese wiederum sollen dazu dienen, den eigenen Verbrauch zu optimieren. Um die Nutzung der Solarenergie aufzuzeigen, ist in der Planegger Modellwohnung auch die E.ON Solar Photovoltaikanlage auf einem Vordach integriert, deren Strom zur Energieversorgung der Musterwohnung dient. Künftig entscheidet ein Algorithmus, ob es zu einem bestimmten Zeitpunkt profitabler ist, den gewonnenen Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen oder einem Verbraucher im Haus (etwa der Waschmaschine) zuzuführen. Mit speziellen Akkus kann die E.ON-Lösung in Planegg bereits heute den erzeugten Strom speichern und zum gewünschten Zeitpunkt an Verbraucher abgeben. Die integrierte „Smart Meter“-Technologie wird so zur Schnittstelle zwischen Haushalt und erneuerbarer Erzeugung. Einen Blick auf die künftige E-Mobility-Welt geben die in der Planegger Wohnung präsentierten „Stromzapfsäulen“, die bereits zusammen mit einem Leasingauto- und Ökostromvertrag genutzt werden können. Mit dem „Smart Meter“ lassen sich in der Zukunft die Akkus von Elektrofahrzeugen als Speicher für überschüssigen Strom aus den Photovoltaikanlagen der Wohnung einsetzen.
Letztes Beispiel für bereits alltagstaugliche Zukunftstechnologie, die in der Modellwohnung zu sehen ist, ist eine Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (1 kWel, 5 kWth) auf Erdgasbasis. Sie ist in der Lage, neben Raumwärme und Warmwasser auch Strom zu erzeugen.
Fazit
Neben spektakulären Präsentationen von Robotern, Unterwasserstädten oder Weltraumstationen wirkt das Planegger „Zukunftshaus“ bescheiden – aber gerade deshalb umso realistischer: Es geht hier um eine nahe Zukunft, in der eine nachhaltige und gleichzeitig hoch komfortable Lebensweise keine aufregende Ausnahmeerfahrung darstellt, sondern selbstverständlicher Alltag ist.
Ein dreiminütiges Video zum Modellprojekt finden sie hier: http://youtu.be/8vVfZqa-Jwk .