Zweite Smart-Grid-Fachtagung von Wago in Offenbach
Diskussion zur Datensicherheit 16.03.2015Am 18. und 19. Februar 2015 trafen sich zum zweiten Mal Experten aus Energiewirtschaft, Forschung, Industrie und Politik zur Smart-Grid-Fachtagung, um die drängendsten Herausforderungen der Energiewende zu diskutieren. Die von Wago (www.wago.com) initiierte Veranstaltung entwickelt sich damit zunehmend zum etablierten Branchentreff – mehr als 180 Fachleute aus ganz Deutschland folgten der Einladung ins Büsing Palais nach Offenbach. Eines der zentralen Themen der zweitägigen Tagung: Wie lässt sich trotz zunehmender Vernetzung und stark wachsendem Anteil an Steuer- und Regeltechnik die Datensicherheit dauerhaft gewährleisten?
Die tatsächliche Brisanz dieser Frage wurde unmittelbar nach der von Wago-Geschäftsführer Sven Hohorst gehaltenen Eröffnungsrede deutlich: Die beiden IT-Experten Stefan Tomanek und Frank Timmermann vom Institut für Internetsicherheit der Westfälischen Hochschule demonstrierten in einem unterhaltsam gestalteten Live-Hack, wie frei der Weg zu vermeintlich geschützten Daten ist – und das mit zum Teil durchaus ungewöhnlichen Mitteln. Dennoch: IT-Sicherheit sei mitnichten nur eine Frage der richtigen Verschlüsselung, betonte Matthias Pfeffer. Der Geschäftsführer des Ingenieurbüros Pfeffer bemängelte die vielerorts unzureichend gesicherten Transformatorstationen, die keinen hinlänglichen Schutz vor unbefugten Zutritten leisten würden.
Auf großes Interesse, verbunden mit regen Wortmeldungen, stieß der Vortrag von Inka Meyer-Lüerßen. Die Referentin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie äußerte sich aus politischer Sicht zur Energiewende und stellte in diesem Zuge ausgewählte Themen der 10-Punkte-Energieagenda des BMWi vor. Sie sagt: „Energiewende ist der Umbau der Energieversorgung bei gleichzeitiger Systemoptimierung.“ Deutliche Worte richtete Clemens Triebel von Younicos an die sogenannte Must-run-Kapazität für Netzdienstleistungen, um anschließend auf die Wichtigkeit von Großbatterien in Smart-Grids einzugehen. Sein Unternehmen errichtete Europas ersten kommerziellen Batteriespeicher mit einer Leistung von 5 MW und einer Kapazität von 5 MWh.
Die Teilnehmer der zweiten Smart-Grid-Fachtagung erwartete insgesamt ein ausgewogenes Programm an Fachvorträgen, Best-practice-Lösungen und ehrlichen Diskussionen. Hierzu trugen zudem bei: Anke Hüneburg, ZVEI, Dr. Kai Daniel, RWE Deutschland, Kurt Hammel, Hammel Servicegesellschaft, Markus Haut, Level421, Bernhard Rindt, egrid, Stefan Göbel, Statkraft, Eike Arndt, energy & meteo systems, Sven Nefigmann, N-E-ST Anlagenbau, Daniel Wiese, Wago, Frank Backowies, VWEW, und Christian Hübner, ifak.
„In Deutschland gibt es jede Menge kluge Köpfe, kritische Mahner und aufgeweckte Unternehmer, die mit konventionellen oder unkonventionellen Lösungen begeistern. Wir wollen diesen Menschen eine Plattform bieten und damit die Energiewende positiv beeinflussen“, sagt Ulrich Hempen abschließend.