H2-Kompetenzverbund stellt erste Ergebnisse vor
Der auf Initiative des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) vor mehr als einem Jahr gegründete H2-Kompetenzverbund der deutschen Energiewirtschaft hat Mitte Januar in Berlin seine Forschungsergebnisse dem Kreis der Kuratorinnen und Kuratoren vorgestellt und eine Richtungsbestimmung für die nächsten Monate vorgenommen.
Kuratorium des H2-Kompetenzverbunds.
Bild: DVGW/Koroll
Der Kompetenzverbund besteht aus vier Forschungseinrichtungen: der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (DVGW-EBI), dem DBI mit der Gas- und Umwelttechnik GmbH in Leipzig (DBI-GUT) und dem Gastechnologischen Institut in Freiberg (DBI-GTI), dem Gas- und Wärme-Institut in Essen (GWI) sowie dem DVGW mit seiner Einheit Technologie & Innovationsmanagement selbst. Die Aufgabe des Verbundes ist durch eine stark anwendungsorientierte Forschung Wasserstofftechnologien schnell zur Marktreife zu führen und den Weg für einen Hochlauf zu ebnen, insbesondere in den Gebieten der klassischen leitungsgebundenen Energieversorgung.
Kompetenzen bündeln
„Die Komplexität des Themas – etwa eine nachhaltige Erzeugung von Wasserstoff, seine effiziente Verteilung und Speicherung oder die Geräteanpassungen in der Anwendung – macht es erforderlich, nicht getrennt zu forschen, sondern Kompetenzen zu bündeln“, erläutert Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW, die Gründungsidee. Häufig seien es gerade systemische Zusammenhänge, die einem sofortigen Wasserstoffeinsatz im Wege stehen, etwa, wenn es um Herkunftsnachweise für eine nachhaltige Erzeugung geht oder um die Frage, wie viel Wasserstoff schon vor einer Komplettumstellung auf diesen Energieträger einfach über eine Beimischung zum Erdgas eingespeist werden kann.
Dr. Jörg Nitzsche, Prof. Dr. Gerald Linke, Gert Müller-Syring (v. l.).
Bild: DVGW/Koroll
Für die Arbeit im Kuratorium konnten namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft gewonnen werden, die die Herausforderungen einer raschen Transformation hin zu Wasserstoff kennen und damit die gewünschte Lenkungswirkung für die Arbeit der Forschungseinrichtungen bieten können.
„Am Ende geht es uns darum, Privat- und Industriekunden gleichermaßen rasch über die bestehende Netzinfrastruktur zu versorgen und keinen zurückzulassen. Es geht um die 80 % der Gesamtenergie Deutschlands, die eben nicht über grünen Strom zum Endverbraucher kommen, sondern die molekülgebunden sind – und das heute noch überwiegend fossil. Hier sehen wir die Zukunft des Wasserstoffs“, so DVGW-Vorstandschef Linke.