Hängepartie für Bauwirtschaft

Hochbau im Abwärtstrend, Energieeinsparmaßnahmen im Fokus

Die TGA-Branche hat seit vielen Jahren insgesamt einen positiven Auftragseingang verzeichnet. Je nach Einsatzgebiet gibt es hier nun aber unterschiedliche Ergebnisse und Aussichten. Mit Blick auf die Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe in den ersten fünf Monaten des Jahres 2023 um 14,7 % gesunken, kalender- und preisbereinigt gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zum Vorjahresmonat Mai 2022 sank dabei im Hochbau der Auftragseingang um 15,2 %. Im Vordergrund der Ursachen für verschobene oder abgesagte Projekte stehen steigende Zinssätze für Baumaßnahmen, Energiepreis- und Materialteuerungen sowie der zum Teil weiterhin bestehende Materialmangel. Zudem haben auch die politischen Auseinandersetzungen und Uneinigkeiten zum Gebäudeenergiegesetz hier einen maßgeblichen Anteil bei ausbleibenden Aufträgen.

Nach Meinung des Bundesverband Wärmepumpe spiegelt sich das Regierungsgeschehen auch in den aktuellen Werten für Wärmepumpen-Förderanträge wider: Nach Auskunft des BAFA sind die Förderanträge im Rahmen der BEG-Einzelmaßnahmen im ersten Halbjahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um etwa die Hälfte zurückgegangen. Dies ist zum Teil der Verunsicherung der Auftraggeber in Bezug auf die Höhe einer künftigen Förderung und fehlender Anreize geschuldet, bereits in diesem Jahr zu investieren. Hintergrund sei, dass die Bundesregierung Fördersätze von 30 bis zu 70 % der Investitionssumme angekündigt habe.

Markus Münzfeld, Chefredakteur tab

Markus Münzfeld, Chefredakteur tab
Was vor der Sommerpause auf die Wartebank geschoben wurde, steht nun für den Herbst dieses Jahres wieder auf der Agenda der Regierung – Einigungen zum Gebäudeenergiegesetz zu finden und einen Zeitpunkt für das Inkrafttreten zu beschließen. Bereits in der ersten Sitzungswoche im September kann sich eine Entscheidung über einen Entschließungsantrag der Koalitionsfraktionen zum Thema Förderung ergeben. Ob damit die Lösungen gefunden werden, bleibt abzuwarten. Zudem bleibt abzuwarten, ob der geplante Start des Gebäudeenergiegesetzes für Anfang 2024 so fixiert wird.

Während die Bauwirtschaft allgemein eine Hängepartie erfährt, bleibt der Trend für Energieeinsparmaßnahmen und -sanierungen durch die TGA erhalten. Und die Bandbreite der technischen Möglichkeiten ist groß, angefangen bei den Systemen zum Einsatz von regenerativen Energien bis hin zur Effizienzsteigerung in bestehenden und neuen Anlagen. In der vorliegenden Ausgabe der tab finden Sie u. a. hierzu einige Lösungsansätze und praktische Beispiele. Für Fachplaner und ausführende Betriebe im TGA-Bereich gilt es mehr denn je, projektindividuell die effizientesten Lösungen zu finden, um Auftraggeber von den Vorteilen zur Sanierung überzeugen zu können.

Markus Münzfeld

Chefredakteur tab

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