50 Jahre pbr Planungsbüro Rohling AG

Am 1. April 2010 feierte die pbr Planungsbüro Rohling AG aus Osnabrück ihr 50-jähriges Bestehen. Das Architektur- und Ingenieurbüro erbringt Planungen in den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen, Technische Ausrüstung, Brandschutz, Bauphysik, Lager- und Fördertechnik sowie Projektmanagement. Das Büro plant Objekte für den Ausbildungs-, Verwaltungs-, Industrie-, Kultur-, Freizeit- und Gesundheitsbereich. Mit acht Standorten bundesweit und 350 Mitarbeitern zählt es heute zu den größten Büros seiner Art in Deutschland. Vorstandsmitglied Dr.-Ing. Peter Kaiping stellte sich anlässlich des Firmenjubiläums den Fragen der TAB-Redaktion.

Am 1. April 2010 feierte die pbr Planungsbüro Rohling AG aus Osnabrück ihr 50-jähriges Bestehen. Das Architektur- und Ingenieurbüro zählt mit acht Standorten bundesweit und 350 Mitarbeitern heute zu den größten Büros seiner Art in Deutschland. Vorstandsmitglied Dr.-Ing. Peter Kaiping stellte sich anlässlich des Firmenjubiläums den Fragen der TAB-Redaktion.

TAB: Sie feiern das 50jährige Bestehen Ihres Architektur- und Ingenieurbüros, zu dem wir Ihnen recht herzlich gratulieren. Haben sich die Anforderungen an ein Planungsbüro in den letzten Jahrzehnten wesentlich geändert?

 

Dr.-Ing. Peter Kaiping: Natürlich haben sich die Planungsanforderungen in den letzten Jahrzehnten geändert – und zwar erheblich. Neben dem zu berücksichtigen­den technischen Fortschritt bei Bauweisen und Anlagen gibt es vor allem eine Verdichtung der Projekte auf kürzere Planungs- und Bauzeiten. Aber auch vertiefte Anforderungen an die Präzision einer Planung und an deren Wirtschaftlichkeit, insbesondere bei Unterhal­tungs- und Energie­kos­ten, sind festzustellen. Außerdem erfolgt eine immer stärkere Einbeziehung formaler, rechtlicher Aspekte in den Pla­nungs­alltag.

Die Aufgaben eines Ingenieurs sind also insgesamt gewachsen, und es kommen neue Aspekte, vor allem in Randbereichen, hinzu.

TAB: Welches sind die besonderen Planungsherausforderungen bei Ihren aktuellen Projekten?

 

Dr.-Ing. Peter Kaiping: Als Planer sind wir fast ausschließlich im Nichtwohnungsbau tätig. Die größten Planungsherausforderungen liegen für uns dabei in Groß­projekten, bei denen ein er­heb­licher Abstimmungs- und Koor­dinierungsaufwand vor allem in der Technischen Ausrüstung besteht. Die Abdeckung von Schnittstellen zwischen den Gewerken und die sachgerechte Integration von Spezial-Know-how, wie sie in fast jedem Großprojekt stattfinden muss, stellen dabei die besonderen Herausforderungen dar.

Die Lösung dieser Aufgaben ist uns in den letzten Jahren meist gut gelungen, so dass unser Unter­nehmen auch in den ver­gan­genen Jahren trotz der Rezessionsphase kontinuierlich hat wachsen können. Natürlich gibt es auch für uns noch Verbesserungspotential, das wir zukünftig erschließen wollen.

TAB: Welche Bedeutung hat der Einsatz regenerativer Energien bei Ihren Projekten?

 

Dr.-Ing. Peter Kaiping: Die Nutzung regenerativer Energien ist das Gebot der Zeit.

Wir haben daher in unserem Büro in den letzten Jahren bei unseren Planungen einen Focus auf energiesparende Bauweisen und den Einsatz regenerativer Energien gelegt, z. B. beim Bau von Schulen im Passivhausstandard. Im Bereich Schwimmbadbau – einem der Schwerpunkte unseres Büros – haben wir schon 1998 eines der ersten Niedrigenergiebäder mit einer Vielzahl regenerativer Maßnahmen umgesetzt. Derzeit planen wir ein erstes Passivhausbad. Auch im Bildungsbereich – einem weiteren Schwerpunkt unseres Büros – haben wir z. B. Erdwärme- und Erdkältenutzungen für Laborgebäude geplant.

Immer wichtiger werden fachübergreifende, energiesparende Bauweisen mit gutem sommerlichen und winterlichen Wärme­schutz und einer effektiven Wärme- und/oder Kälterückge­win­nung. Dieses haben wir z. B. in unseren Planungen beim Diö­ze­sanmuseum Osnabrück umge­setzt. In diesem Bereich liegen noch viele unerschlossene Poten­tiale. Auch einer möglichst wirtschaftlichen Kälteerzeugung, z. B. aus Erdwärme, Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung oder Solarthermie, wird zukünftig eine größere Bedeutung zuwachsen.

 

TAB: Immer wieder ist die Rede davon, dass die Gewerkegrenzen in Planung und Ausführung überwunden werden müssen. Welches ist Ihr Ansatz?

 

Dr.-Ing. Peter Kaiping: Unser Büro besteht nunmehr seit 50 Jahren. Davon sind wir seit 40 Jahren als Gesamtplaner tätig und vereinen die wesentlichen Disziplinen der Architektur, der Tragwerksplanung und der Technischen Ausrüstung unter einem Dach. In so fern ist der Ansatz einer interdisziplinären Planung bei uns geübte Praxis.

Die Planung und Erstellung eines Gebäudes ist aber so komplex, dass natürlich verschiedene Fachleute in den einzelnen Gewerken tätig sein müssen. Die Anzahl der einzubindenden Spezialisten nimmt außerdem eher zu als ab. Wesentlich ist daher eine übergeordnete Denkweise mit dem Verständnis für die Nachbargewerke und eine Abdeckung der Schnittstellen, damit auch optimale, übergreifende Lösungen gefunden werden.

Wir versuchen, dieses durch interne Schulung, intensive Kommunikation und ein sauberes Schnittstellenmanagement im Pla­nungsteam sicherzustellen.

Auf der Baustelle müssen wir, insbesondere bei öffentlichen Aufträgen, die strenge Aufteilung in Fachgewerke aufgrund der Rahmenbedingungen derzeit sicherlich hinnehmen. Aber auch hier ist ein Wunsch zu weniger Abgrenzungen der Gewerke und der Notwendigkeit übergreifender Betrachtungen erkennbar.

 

TAB: Wie wichtig sind Ihnen Informationen aus Fachzeitschriften wie der TAB Technik am Bau für Ihre Arbeit? Informieren Sie sich auch online?

 

Dr.-Ing. Peter Kaiping: Ohne Fachzeitschriften ist ein Verbleiben auf der Höhe der technischen Entwicklung kaum möglich. Dabei ermöglichen Werkberichte, wie sie z. B. in der TAB veröffentlicht werden, sich von fremden Planungen inspirieren zu lassen oder Produktneuheiten mit ihren Anwendungen praxisnah kennenzulernen. So gewinnt man als Planer Erfahrungen, ohne sie selbst machen zu müssen.

Neben den Fachzeitschriften und Seminaren ist die Nutzung des Internets auch für uns als Planer enorm wichtig. Nicht nur die Schnelligkeit, auch die einfache Recherche über Suchmaschinen, über bekannte Webadressen oder über Online-Datenbanken sprechen für die Informationsfindung im Internet. Planung ohne Online-Information ist heute wohl nicht mehr vorstellbar.

TAB: Herr Dr.-Ing. Peter Kaiping, wir danken für die interessanten Auskünfte und wünschen Ihnen und dem ganzen Team weiterhin viele spannende Planungsaufgaben. Ihre Anregung zu mehr Onlineinhalten nehmen wir gerne auf. Derzeit bauen wir unseren Onlineauftritt unter www.tab.dedaher auch weiter aus.

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