Am Rande der Weltklimakonferenz

Unternehmen zeigen Bereitschaft zur Energiewende

Am Rande der COP 21, der UN-Klimakonferenz in Paris, im Dezember 2015, nutzten Unternehmen die öffentliche Aufmerksamkeit, um ihre Anstrengungen im Rahmen der Energiewende bekanntzugeben. So haben das Energiemanagement-Unternehmen Eaton und der Automobilhersteller Nissan haben die Unterzeichnung einer Vereinbarung zur Ermittlung der Machbarkeit einer gemeinsamen Entwicklung, Industrialisierung und Kommerzialisierung von Energiespeicher- und Steuerungssystemen bekannt gegeben. Das Unternehmen Philips plant bis 2020 klimaneutral zu sein, und nicht zuletzt erklärten 35 Unternehmen den Klimaschutz selber vorantreiben zu wollen.

Die Kohlenstoffdioxidreduzierung in Industrieländern, die Einspeisung periodischer erneuerbarer Energiequellen in das Stromnetz bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Netzstabilität und des Wirtschaftswachstums sowie die steigende Bereitstellung von Energie ohne drastische Erhöhung der CO2-Emissionen sind wichtige Themen, die nicht nur die Teilnehmer der Weltklimakonferenz in Paris beschäftigten.

 

Systementwicklung von Eaton und Nissan

Ein erschwingliches Verfahren, saubere Energie flächendeckend in allen Teilen der Welt verfügbar zu machen, ist zentraler Bestandteil der Agenda, um den Klimawandel abzuschwächen. Dies erfordert eine Kombination aus Leistungselektronik und Steuerungssoftware sowie erneuerbarer Energie und stationärer Speicherung in einem einzigen System, das sich für die Installation in unterschiedlichsten Umgebungen eignet.

Mit ihrer langjährigen Erfahrung in der Batterie-/Akkufertigung sowie mehr als 50 Jahren Erfahrung im Bereich der Leistungselektronik sehen sich Nissan und Eaton für die Herausforderung und ihre wegweisende Partnerschaft gerüstet, um dieses Ziel mit bewährter Technologie schon heute zu erreichen. Dazu wurde eine Anlage entwickelt, die unterschiedliche Aspekte von Energiespeicherung und -bedarf in einem System vereint. Zum Funktionsumfang gehören mehrere Vorrichtungen zur Energieeinspeisung, z. B. aus Solaranlagen und dem Stromnetz, sowie ein Akkuspeicher und eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), welche die kontinuierliche, stabile Energiezufuhr sicherstellt.

Diese Energiespeicher- und Steuerungsanlage wählt die passende Energiequelle anhand von Last, Netzengpässen und der Verfügbarkeit erneuerbarer Energie selbstständig aus. Dadurch können Endkunden aus verschiedensten Branchen und Märkten – von Hausbesitzern über Einzelhandels- und Industriekunden – ihren Stromverbrauch optimieren und an Programmen wie „Demand Response“ oder vergüteter Einspeisung in das Stromnetz teilnehmen. Es handelt sich hierbei um weit mehr als Akkus oder bidirektionale Wechselrichter, welche den Stromfluss zu/von den Akkus regeln. Zur Lösung gehören zudem eine unterbrechungsfreie, qualitativ hochwertige Stromversorgung, die direkte Einspeisung erneuerbarer Energien in die Stromversorgung, die Speicherung von Energie sowie eine netzferne Stromversorgung.

Auf dem Weg zum klimaneutralen Unternehmen

Bis zum Jahr 2020 will Philips klimaneutral sein. Gleichzeitig richtete das Unternehmen den dringenden Appell an weltweit führende Unternehmen, sich ehrgeizigere Energieeffizienzziele zu setzen, um den Kohlendioxidausstoß zu begrenzen und einen „katastrophalen“ Klimawandel abzuwenden. Um seinen Beitrag dazu zu leisten, verpflichtete sich Philips, in dem genannten Zeitraum die eigene CO2-Bilanz auf null zu verringern. Philips geht davon aus, dass man seine Kohlendioxidbilanz in dem Zeitraum von 2007 bis zum Jahresende 2015 um 40 % verbessern wird. Die Bemühungen zur Emissionssenkung sollen jedoch weiter verstärkt und beschleunigt werden, um in den kommenden fünf Jahren das angestrebte Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Dabei verfolgt das Unternehmen einen mehrgleisigen Ansatz beim Energieverbrauch. Das bedeutet konkret, Philips will den Energieverbrauch in den eigenen Betrieben verringern, indem die Energienutzung reduziert, Logistikprozesse optimiert und die Zahl von Geschäftsreisen minimiert werden.

 

Unternehmenserklärung zum Klimaabkommen von Paris

35 Unternehmen in Deutschland, darunter die in der Bau- und TGA-Branche aktiven Hersteller Daikin, ebm-Papst, Schüco, Rockwool und Velux, begrüßen in einer Erklärung (http://germanwatch.org/de/11433) das neue Weltklimaabkommen als Wendepunkt hin zur globalen Energiewende und zeigten Ihre Unterstützung.

Die Unternehmen fordern in der Erklärung unter anderem eine Nachschärfung der Maßnahmen, um das deutsche 40-%-Klimaziel bis 2020 zu erreichen. Sie fordern, dass die Bundesregierung den Klimaschutzplan 2050 am oberen Rand des Zielkorridors von 80 bis 95 % Emissionssenkung ausrichtet und eine umfassende Verkehrswende einleitet. Nachbesserungen seien auch bei den Energieeffizienz-Gesetzen und ihrer Umsetzung nötig. Der EU-Emissionshandel müsse noch ambitionierter reformiert werden und die EU nach Paris einen Prozess zur Anhebung ihrer Klima- und Energieziele für 2030 starten.

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