Bericht aus Berlin

„Energiewende-Plattform Gebäude“: BMWi schlägt erste Maßnahmen und Instrumente vor

Die an der TGA-Repräsentanz Berlin beteiligten Verbände BDH, BTGA, FGK und RLT bringen sich intensiv in die „Energiewende-Plattform Gebäude“ ein, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) ins Leben gerufen wurde. Alle Verbände haben Maßnahmenvorschläge eingereicht, die geeignet sind, die Energieeffizienz neuer und bestehender Wohn- und Nichtwohngebäude wirtschaftlich zu erhöhen. Die insge­samt über 250 beim Mi­nis­terium eingegangenen Vorschläge wurden inzwischen zusammengefasst. Auf dieser Grundlage will die Bundesregierung nun Eckpunkte einer ganzheitlichen Gebäudestrategie als Teil des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE) erarbeiten. Bereits jetzt zeichnen sich vier Maßnahmen und Instrumente ab: Mittelaufstockung beim CO2-Gebäudesanierungsprogramm, Stärkung der Energieberatung, Effizienzlabel für Heizungsbestandsanlagen/Heizungscheck und Weiterentwicklung des Ener­gie­ein­spar­rechts.

Die Vorschläge der Verbände der TGA-Repräsentanz wurden zu einem großen Teil aufge­grif­fen und spiegeln sich in allen Punkten wider. So sollen im Rahmen des CO2-Gebäude­sanierungsprogramms die För­der­mittel um 200 Mio. € erhöht und ausschließlich für den Nicht­wohnbereich verwendet werden. Ein Effizienzlabel für Heizungsbestandslagen, die älter als 15 Jahre sind, soll den Verbraucher ohne Zwang zu einem Austausch motivieren. Und im Bereich Energieeinspargesetz zeigt die immer wieder erhobene Forderung nach einer verbesserten Durchsetzung der Energieeinsparverordnung (EnEV) im Hinblick auf den Energieausweis und die energetische Inspektion von Klimaanlagen nach § 12 Wirkung: Das Thema soll in intensiven Gesprächen mit den Bundesländern und auf der Ebene der Bundesministerien vorangebracht werden.

Andere Maßnahmen und Instrumente sollen im weiteren Prozess erarbeitet und diskutiert werden. Das Bundeskabinett will sich am 3. Dezember 2014 erstmals in einem „Energiekabinett“ mit den Vorschlägen befassen.


TGA-Pressestammtisch besichtigt Flughafen BER

Im September veranstaltete die TGA-Repräsentanz Berlin einen TGA-Pressestammtisch mit Besuch des Flughafens BER.

Vor Ort konnten sich die Fachjournalisten und die Vertreter der TGA-Verbände über die großen Probleme und die kleinen Fortschritte auf der Baustelle des zukünftigen Hauptstadtflughafens informieren. Die Besichtigung des BER ergab viele neue Eindrücke, die auf der Rückfahrt angeregt diskutiert wurden.


Energieeffiziente Gebäude als gemeinsames Ziel von Industrie und Politik

„Nur wenn die Energiewende nicht nur als Strom-, sondern auch als Wärme- bzw. Kältewende verstanden wird, können die energieeinspar- und klimaschutzpolitischen Ziele in Deutschland erreicht werden“, schreibt der Geschäftsführer der TGA-Repräsentanz Berlin Günther Mertz in seinem Beitrag „Energieeffiziente Gebäude als gemeinsames Ziel von Industrie und Politik“. Dieser erschien im Debattenforum zur Energieeffizienz des Berliner Informationsdienstes. An der Debatte zur Energieeffizienz beteiligten sich u.a. der energiepolitische Koordinator der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Thomas Bareiß MdB und die Sprecherin für Energiepolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Dr. Julia Verlinden MdB.

Günther Mertz fordert darin die Politik auf, vor allem das Thema Gebäudeenergieeffizienz stärker in den Fokus zu nehmen. Dabei müssten die Energieeinsparmöglichkeiten im Wohn- und im Nichtwohnbereich gleichrangig genutzt werden.

Der Berliner Informationsdienst veröffentlicht in Zusammenarbeit mit der Zeitung „Der Tagesspiegel“ regelmäßig Positionen zu relevanten Politikfeldern; Herausgeber ist das politische Netzwerk polisphere e.V.


Zehnpunktepapier für mehr Energieeffizienz

Die Arbeitsgruppe Wirtschaft und Energie der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat das Positionspapier „10 Punkte für mehr Energieeffizienz in Deutschland“ beschlossen. Die wichtigsten darin erhobenen Forderungen sind:

die Einführung einer steuerlichen Förderung für energetische Sanierungen und Energieberatungen,
der Abbau von Hemmnissen im Contracting-Bereich,
die Vereinfachung der Förderprogramme,
die Zusammenführung von EEWärmeG, EnEG und EnEV und
der Start einer bundesweiten Energieeffizienzkampagne.

Die Verbände der Technischen Gebäudeausrüstung begrüßen das Papier der AG Wirtschaft und Energie der Unionsfraktion und teilen im Wesentlichen die darin erhobenen Forderungen und Prüfaufträge. Besonders erfreulich ist, dass dabei der Gebäudebereich eine zentrale Rolle einnimmt. Allerdings wäre es aus Sicht der TGA-Verbände sinnvoll, auch die Forderung nach einem verbindlichen EU-Energieeffizienzziel in das Positionspapier aufzunehmen.


KfW-Energieeffizienzprogramm führt zu Energie­einsparung von 900 GWh

Die im Jahr 2012 im Rahmen des KfW-Energieeffizienzprogramms geförderten Vorhaben führen insgesamt zu einer Endenergieeinsparung von etwa 900 GWh pro Jahr und zu Treibhausgasminderungen von 545.000 t CO2-Äquivalente. Dies ist das Ergebnis der von Prognos im Auftrag der KfW durchgeführten Evaluation „Ermittlung der Förderwirkungen des KfW-Energieeffizienzprogramms für den Förderjahrgang 2012“.

Im untersuchten Zeitraum wurden mit dem KfW-Energieeffizienzprogramm insgesamt 2117 Energieeffizienzvorhaben in gewerblichen Unternehmen mit einem Darlehensvolumen von 3,2 Mrd. € gefördert. Dadurch wurden Investitionen in Höhe von 3,8 Mrd. € ausgelöst. Diese Investitionen führten zu Bruttowertschöpfungseffekten in Höhe von insgesamt 2,8 Mrd. €. Laut Prognos konnten dadurch rund 51.000 Arbeitsplätze in Deutschland für ein Jahr gesichert bzw. neu geschaffen werden.

Der größte Anteil der geförderten Investitionen entfiel mit 60 % auf den Bereich „Gebäudeneubauten mit geringem Energiebedarf“. Die positiven Beschäftigungs- und Bruttowertschöpfungseffekte entstanden dann auch zu etwa 65 % im Baugewerbe und im produzierenden Gewerbe. Die Endenergieeinsparungen führen in den Unternehmen zu einer jährlichen Energiekosteneinsparung von etwa 150 Mio. € jährlich.


Bundeswirtschaftsministerium veröffentlicht KWK-Studie

Mit einiger Verzögerung hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Anfang Oktober die Evaluierungsstudie zur Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) vorgelegt. Die Studie umfasst neben dem eigentlichen Monitoring-Bericht zum Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWK-G) eine KWK-Potentialanalyse im Sinne der EU-Energieeffizienzrichtlinie sowie die Untersuchung über die Rolle der KWK im zukünftigen Energiesystem. Damit existieren nun endlich wissenschaftliche Grundlagen für die Novelle des KWK-Gesetzes. Das Gutachten zeigt deutlich, dass Verbesserungen dringend notwendig sind – nur so können das 25 %-KWK-Ziel erreicht und die hohen KWK-Potentiale in Deutschland gehoben werden. Die Energieeffizienzrichtlinie der EU verpflichtet Deutschland, die Potentiale der Kraft-Wärme-Kopplung umfassend zu nutzen.

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