Die schöne, neue Welt des Bauwesens
Vernetztes Planen und Bauen im 21. Jahrhundert
Die TGA entwickelt sich durch das engere Zusammenwachsen der Gewerke zu einem immer noch komplexeren Gebilde, das dann im Betrieb immer schwieriger durchschaubar und kaum noch beherrschbar ist.
Die Gebäudeautomation bietet hier eine immens wichtige und leider noch zu selten genutzte Möglichkeit, die technische Komplexität in den Griff zu bekommen. Daher wird es zusehends wichtiger, sich bereits von Planungsbeginn an ganz und gar auf ein Projekt einzulassen und zu überlegen, welche technischen Systeme für genau dieses zu planende Gebäude sinnvoll sind. Dabei sollte der spätere Betreiber in die Planung, soweit wie möglich, eingebunden werden. Ist dies nicht möglich, muss darauf geachtet werden, die Beherrschung der Technik so einfach wie möglich zu gestalten. Denn es hilft, bei aller Liebe zur Technik, nichts, wenn diese im Betrieb nicht passend betreut werden kann, weil schlichtweg das Personal überfordert ist oder gar nicht erst zur Verfügung steht.
Ein gedanklicher Ausflug in die Gebäudeplanung der nahen oder auch noch etwas ferneren Zukunft bietet sich an dieser Stelle mit einer kurzen Vision geradezu an:
Bereits bei den ersten Planungen sitzen bei diesem Zukunftsgebäude die Projektbeteiligten zu einem fachlichen Austausch zusammen, um alle wichtigen Grundlagen zu ermitteln und diese in stetig wachsender Detailtreue und -tiefe digital für alle am Projekt Beteiligten zur Verfügung zu stellen.
Sind diese ersten Pflöcke in das zu diesem Zeitpunkt noch virtuelle Baugebiet eingeschlagen, kann dann mit der eigentlichen Planung begonnen werden. Im Zusammenspiel der Planungsbeteiligten wächst das virtuelle Gebäude und wird mit den notwendigen und sinnvollen gebäudetechnischen Anlagen ausgestattet. Eine regelmäßige Kollisionsprüfung hilft dabei, auf der späteren Baustelle Fehler zu vermeiden.
Steht das virtuelle Gebäude erstmal, bieten moderne Softwarelösungen die Möglichkeit, das Gebäude schon einmal virtuell in Betrieb zu nehmen. Mit energetischen Simulationen kann der spätere Energiebedarf eines Gebäudes überprüft werden.
Wenn es dann noch gelingt, die vorerst immer noch virtuellen Systeme im Betrieb zu testen und darauf zu achten, dass sie nicht gegeneinander, sondern miteinander arbeiten, steht dem Bau in der Realität nichts mehr im Weg.
So könnte die schöne, neue Welt am Bau und in der TGA aussehen. Was meinen Sie?
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