Digitalisierung als Wachstumsfeld
„Für uns war 2015 ein gutes Jahr“ verkündete Dr. Carsten Voigtländer, Vaillant Group CEO, auf der Online-Pressekonferenz der Vaillant Group am 2. Mai 2016. So konnte das Unternehmen den Umsatz um Währungskurseffekte bereinigt um 2,4 % auf 2,417 Mrd. € steigern. Die Geschäftsentwicklung lässt sich vor allem auf eine positive Absatzentwicklung im traditionellen Kerngeschäft mit wandhängenden Heizgeräten zurückführen. Gerade die Brennwerttechnik zeigte einen positiven Trend. Das Unternehmen sei dabei, seine starke Position bei Gaswertgeräten von der klassischen Heizwerttechnik auf die Brennwerttechnik zu übertragen. Dennoch müsse es das Ziel sein, Effizienz mit kostengünstigen Geräten zu verbinden. Auch die Umsätze mit Ersatzteilen, Systemkomponenten und Servicedienstleistungen liegen über denen des Vorjahres. Das stärkste Wachstum kam dabei aus dem vor wenigen Jahren noch in der Krise befindlichen Süden Europas.
Neubau eines Forschungs- und Entwicklungszentrums
Nach rund 140 Jahren Wachstum am Standort in Remscheid ist es ein wesentliches Ziel, die Aktivitäten in Forschung und Entwicklung räumlich näher aneinanderzubinden und mit kurzen Wegen weitere Impulse zu setzen. Hierfür wird ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum am Firmensitz errichtet.
Eine stärkere Zentralisierung ist auch im Bereich der Wärmepumpenfertigung geplant. Diese soll nach Remscheid umziehen, das Werk in Gelsenkirchen dafür bis 2018 aufgegeben werden.
Digitale Transformation
Die Digitalisierung betrifft immer mehr Bereiche des Lebens und der Wirtschaft. So benötigt ein Unternehmen heute eine digitale Strategie, um für die Zukunft gerüstet zu sein. „Strategisch wird sich die Vaillant Group zukünftig verstärkt auf die Weiterentwicklung internetbasierter Servicedienstleistungen, intelligent vernetzter Produkte und digitaler Fertigungs- und Entwicklungsprozesse konzentrieren“, betonte Dr. Carsten Voigtländer.
Für Vaillant bedeutet dies einerseits, die Digitalisierung in der eigenen Fertigung konsequent auszubauen, andererseits, die eigenen Produkte auf eine digitale Nutzung hin auszulegen. Damit kann und soll dem Kunden ein Mehrwert bei den Heiztechnikprodukten geboten werden. „Wir werden zukünftig zusätzliche digitale Kompetenzen aufbauen müssen“, formulierte es Dr. Andree Groos, Geschäftsführer Vertrieb, Marketing & Service. Dazu werden Datenanalysten gehören, aber auch eine Unternehmenskultur, die über ein weiter verstärktes interdisziplinäres Arbeiten schneller zu Prototypen und damit zu Produkten führen wird. Der Aufbau eines Big Data Competence Centers hat das Ziel, große Datenmengen zusammenzuführen, zu analysieren und zielgerichtet zu nutzen.
Die Schwierigkeit wird darin bestehen, und das betrifft alle Hersteller der TGA-Branche, dass die Zyklen der Hardware und die Zyklen der IT-Technologie um Jahre bis Jahrzehnte differenzieren. Dementsprechend gilt auch für die Vaillant Group, dass alle digitalen Basistechnologien beherrscht werden müssen, ohne jeder technischen Spielerei nachzugeben. Eine Herausforderung für die ganze TGA-Branche!