Forum GMS 2017
Fast 70 Fachleute besuchten am 28. Juni 2017 die jährlich stattfindende Tagung für Trinkwasserhygiene und Werkstoffe der Gütegemeinschaft Messing-Sanitär e.V. (GMS). Mehrere Werkstoff-Experten boten einen Überblick zum Stand der Technik, Forschung und Entwicklung im Markt der Sanitärlegierungen. Der Fokus richtete sich in diesem Jahr auf die Frage, welche regulatorischen Trends jenseits der UBA-Liste die künftige Entwicklung des Marktes beeinflussen werden.
Damit zusammenhängend rüstet sich auch die GMS für die Zukunft und will sich als neu gegründeter Gesamtverband Messing-Sanitär e.V. einem deutlich größeren Mitgliederkreis öffnen. Geplant sind neben dem Forum GMS auch neue Formate mit Workshop-Charakter.
Hygienische und technische Eignung
Seit dem 10. April 2017 ist die Positivliste des Umweltbundesamtes (UBA) für „hygienisch geeignete“ metallene Werkstoffe für Trinkwasserinstallationen rechtsverbindlich. Doch mit der UBA-Liste 2017 hört die gesetzliche Regulierung in diesem Einsatzfeld nicht auf. „Die UBA-Liste macht klare Aussagen zur hygienischen Eignung, nicht aber zur technischen Eignung von Sanitärwerkstoffen“, erläuterte der GMS-Vorstand Alexander Dehnelt in seinem Vortrag. „Doch nur beide Kriterien zusammen erlauben Schlüsse über die tatsächliche Einsatzfähigkeit der Sanitärlegierungen auf dem Markt.“ Dies ermögliche die UBA-Liste nur im Zusammenspiel mit Werkstoffempfehlungen, wie der GMS-Werkstoffliste für Kupfer-Zink-Legierungen als technischem Pendant. Mit dieser GMS-Werkstoffliste, den Werkstoff-Langzeituntersuchungen und weiteren Maßnahmen hätten die wesentlichen Ziele der GMS weitgehend Eingang in den Stand der Technik gefunden, weshalb die RAL Gütesicherung nicht fortgeführt werde.
Die Qualitätssicherung wird in die GMS-interne Arbeitsgruppe „Technischer Ausschuss“ überführt. Hierfür war der formalrechtliche Schritt notwendig, den Verein aufzulösen und neu zu gründen. Die Arbeit der GMS wird deshalb in den neuen Verein „Gesamtverband Messing-Sanitär e.V.“ übertragen. Wichtigstes Ziel der Neupositionierung ist es, den fachlichen Austausch innerhalb der Branche zu fördern und das technologische Wissen der GMS für sämtliche Mitgliedsunternehmen bestmöglich nutzbar zu machen.