ITGA-Herbsttagung 2015

Die bislang bestbesuchte Herbsttagung des Industrieverband Technische Gebäudeausrüstung Nordrhein-Westfalen (ITGA NRW) eröffnete dessen Präsident Michael Mahr am 12. November 2015 in Düsseldorf. Zu diesem Branchentreffen kamen alle wichtigen ingenieurführenden Anlagenbauer des Landes zusammen, um sich zu den Themen Energieeffizienz in Nichtwohngebäuden, zu BIM – Building Information Modeling sowie neue Medien in der TGA-Branche zu informieren und auszutauschen. „Die junge Generation muss bald mit einsteigen, um den Verband fortzuführen“, forderte Michael Mahr zur aktiven Mitwirkung im Verband auf.

Ministerialrat Peter Rathert stellte in seinem Vortrag Ziele der Bundesregierung vor, die zu einer Reduktion des Primärenergiebedarfs in Deutschland bis 2050 um 80 % führen sollen. „Nichtwohngebäude geraten bei uns immer stärker in den Fokus. Denn an dieser Stelle müssen wir intensiver arbeiten“, führte der Vertreter des BMUB aus.

Geschätzte 3 Mio. Nichtwohnungsgebäude, von denen derzeit ausgegangen wird, da eindeutige Zahlen nicht vorliegen, bieten ein großes Potential. Dies betrifft auch die Bundesliegenschaften, für die bis Anfang 2016 der ener­ge­tische Sanierungsfahrplan stehen soll. Energieeinsparung und Wirtschaftlichkeitsgebot sind nicht immer einfach zu verbinden.

Damit sind auch die Spielräume für weitere Verschärfungen der EnEV über die von 2016 hinaus sehr eingeschränkt. Mit dem Ziel des Niedrigstenergiegebäudes (nZEB = nearly Zero Energy Building), wie es bis 2018 baulicher Standard sein soll, wird vor allem die TGA profitieren.

Dass das Bauwesen für die Umsetzung dieses Gebäudestandards Änderungen erleben wird, wurde im Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Alexander Malkwitz, Institut für Baubetrieb und Baumanagement an der Universität Duisburg-Essen, deutlich. Er sprach über BIM – Building Information Modeling als Managementmethodik. „Wir müssen unsere Prozesse verändern“, machte Prof. Malkwitz deutlich. Er unterstrich in seinen Ausführungen, dass Deutschland im Bereich BIM gegenüber anderen europäischen Ländern einen Nachholbedarf hat. Insbesondere Großbritannien ist hier ein Vorreiter und hat nicht nur entsprechende Normen (UK-Norm BS 1192) erarbeitet, sondern auch das Ziel, Planungsleistung als Geschäftsfeld in den Märkten erfolgreich zu verankern. Es wurde deutlich, dass sich die Unternehmen hierzulande auf das Thema einlassen müssen. „Die BIM-Einführung ist ein Projekt, das als solches behandelt werden müsse. Dabei müssen die Mitarbeiter im Rahmen des Veränderungsprozesses mitgenommen werden“, schloss Prof. Malkwitz seinen Vortrag.

Im dritten Redebeitrag, der den jährlichen Dreiklang aus Politik, Technik und Medien der ITGA-Herbsttagung abrundet, sprach Stefan Schwarz vom A.M.M. Aktionszentrum Multi Media GmbH, über die Selbstdarstellung der TGA-Unternehmen. Er rief dazu auf, die Veränderung der Kommunikation wahrzunehmen, Medienkompetenz aufzubauen und sich vor allem mit dem Thema der Medien zu beschäftigen.
 
Fazit
Die TGA-Branche kommt, will sie künftig mehr Aufmerksamkeit gewinnen, um eine Kommunikation im Internet und in den sozialen Netzwerken nicht herum. Hier liegt, genauso wie in den BIM-Prozessen eine Herausforderungen für die Unternehmen des industriellen Anlagenbaus. Genau um solche Erkenntnisse zu gewinnen, ist die Herbsttagung des ITGA NRW so wichtig. Mindestens ebenso wichtig ist aber auch der persönliche Austausch, der nicht nur das Internet ersetzt werden kann. Der direkte fachliche Austausch, die drei Fachvorträge und das Netzwerken in der ITGA-Familie gehören zum Kommunikationsmix der ITGA-Herbsttagung und damit der TGA-Branche Nordrhein-Westfalens.