Nachhaltigkeitszertifikat
für Gebäude
Das neue „Deutsche Gütesiegel Nachhaltiges Bauen“ wurde erstmals auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (www.dgnb.de) am 17. Juni 2008 in Stuttgart vorgestellt. Seit kurzem gibt es auch das zugehörige Logo. Verliehen wird es in gold, silber und bronze.
Das Gütesiegel bewertet alle Aspekte des nachhaltigen Bauens – also ökologische, ökonomische und soziokulturelle. Darüber hinaus fließen Technik, Prozesse und Standortqualität ein. Mit diesem Instrument lässt sich Nachhaltigkeit am individuellen Objekt gezielt planen. „Jetzt steht endlich ein deutsches Label zur Verfügung, das die Qualität von Gebäuden umfassend darstellt“, freut sich Prof. Dr.-Ing. Werner Sobek, Präsident der DGNB und erklärt: „Das aussagekräftige Gütezeichen bietet Investoren, Betreibern und Nutzern gleichermaßen Sicherheit. Außerdem kann die deutsche Bau- und Immobilienwirtschaft damit ihre hohe Kompetenz im weltweiten Wachstumsmarkt der „green buildings“ ausweisen.“
Prof. Dr.-Ing. Thomas Lützkendorf von der Universität Karlsruhe untermauert die Notwendigkeit, im neuen Zertifizierungssystem künftige normative und gesetzliche Regelungen vorwegzunehmen. „Andere Systeme, wie das nordamerikanische LEED – Leadership in Energy and Environmental Design lassen sich nicht einfach auf den europäischen beziehungsweise deutschen Markt übertragen“, weiß Dr. Eva Schmincke, als Präsidiumsmitglied der DGNB für internationale Fragen zuständig.
Nun ist es erforderlich, das Gütezeichen mit den leicht assoziierbaren Wertigkeiten bronze, Silber und Gold möglichst schnell im Markt zu verankern.
Auch wenn noch nicht alle Kriterien konkret festgezurrt sind, lohnt es sich schon frühzeitig mit dem Thema vertraut zu machen.
Wer das Thema Nachhaltiges Bauen für sich entdeckt, wird bei so manchem Wettbewerb in Zukunft die Nase vorne haben. Dabei schaut der DNGB sehr genau darauf, den Planungsaufwand für das Gütezeichen nicht in Bürokratie ausarten zu lassen. Wie Harald Berthel, technischer Koordinator des DNGB auf Nachfrage der TAB-Redaktion mitteilte, werden die gemäß EnEV und DIN V 18 599 sowieso zu ermittelnden Daten als Kriterien einbezogen, um einen doppelten Aufwand bei der Daten-ermittlung zu verhindern.
Derzeit befindet sich das Gütezeichen in der Phase der Endabstimmung zwischen DNGB und BMVBS (Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtplanung).